Teurer Start ins Leben
Sparen für eine Ausbildung der Kinder ist keine schlechte Idee. Nur darf man dabei nicht auf eine Lebensversicherung setzen. Das zeigt das neuste Angebot der Generali.
Inhalt
saldo 13/2006
30.08.2006
Franco Tonozzi
Die Generali bewirbt im «Migros Magazin» ihre «Kids»-Versicherung. Eltern, Paten oder Grosseltern sollen sie für ihre Kinder, Neffen oder Enkel abschliessen, um Sparguthaben etwa für die Ausbildung zu äufnen. «Mit Kids schaffen Sie Ihren Kindern eine wichtige finanzielle Basis für die ersten und entscheidenden Schritte ins Erwachsenenleben», so die Generali.
Kids: Ein bisschen sparen, ein bisschen versichern
«Kids» ist nichts anderes als eine gem...
Die Generali bewirbt im «Migros Magazin» ihre «Kids»-Versicherung. Eltern, Paten oder Grosseltern sollen sie für ihre Kinder, Neffen oder Enkel abschliessen, um Sparguthaben etwa für die Ausbildung zu äufnen. «Mit Kids schaffen Sie Ihren Kindern eine wichtige finanzielle Basis für die ersten und entscheidenden Schritte ins Erwachsenenleben», so die Generali.
Kids: Ein bisschen sparen, ein bisschen versichern
«Kids» ist nichts anderes als eine gemischte Lebensversicherung mit Zusatzleistungen. Gemischt wird das Sparen und das Versichern. Zu einem festgelegten Zeitpunkt, beispielsweise am 18. Geburtstag des Kindes, wird die Versicherungssumme ausbezahlt, je nach Laufzeit und Höhe der Prämien beim Generali-Angebot zwischen 5000 und 100 000 Franken. Stirbt der einzahlende Götti oder Vater vorher oder werden sie arbeitsunfähig, übernimmt die Generali die Prämienzahlungen. Falls das Kind stirbt, werden mindestens die einbezahlten Prämien mit einem Zins von 5 Prozent überwiesen.
Praktisch an solchen Mix-Produkten: Mit nur einer Versicherung bekommt man ein bisschen Kapitalanlage, etwas Todesfallschutz und ein wenig Arbeitsunfähigkeitsversicherung. Zudem gibt es beim Abschluss 2500 Cumulus-Punkte - 25 Franken, die man bei der Migros ausgeben kann.
Das sind aber auch schon alle Vorteile. Von einer «guten Kapitalanlage» kann nicht die Rede sein. Wer bei gleicher monatlicher Belastung von 150 Franken 15 Jahre lang in sichere Obligationen investiert statt in «Kids», hat am Schluss ein um gut 11 500 Franken höheres Startgeld zusammen (siehe Tabelle). Grund: Bei «Kids» fliessen bedeutende Prämienanteile nicht in den Sparprozess, sondern in Verwaltungskosten und Versicherungsprämien. Die Prämien sind vom Todesfallrisiko abhängig. Je älter der Versicherungsnehmer beim Abschluss ist, desto mehr muss er bezahlen, um für das Kind die gleiche Sparleistung zu erzielen. Ein Nachteil, der beim Sparen via Bank oder Wertpapiere entfällt. Das bestätigt auch die Generali. Es sei logisch, dass das Abdecken zusätzlicher Risiken Geld koste.
Das Versichern und Sparen zu trennen kommt günstiger
Vor dem Abschluss einer Kombi-Versicherung sind zwei Punkte zu beachten. Erstens sollte man sich fragen, ob alle inbegriffenen Leistungen benötigt werden. Falls ja, lohnt sich die Trennung der Versicherungspolice vom Sparkonto. Die Abdeckung des Sterberisikos und der allfälligen Arbeitsunfähigkeit kostet nämlich bei einem 40-jährigen Götti, einer Laufzeit von 15 Jahren und einer Versicherungsumme von 30 000 Franken nur Fr. 25.85. Kauft man vom Rest des Einsatzes von 150 Franken (Fr. 124.15) monatlich während 15 Jahren Obligationen, resultiert am Schluss ein Startgeld fürs Göttikind von über 28 000 Franken. Das ist einiges mehr als mit einer «Kids»-Police der Generali.