Wer mit Kindern den Supermarkt betritt, braucht gute Nerven. Die Kleinen tun oft lauthals Kund, was in ihren Augen in den Einkaufswagen gehört. Und sie haben damit Erfolg, wie eine Studie der Universität Wien zeigt: Nur die Hälfte der Käufe, die von Kindern ausgelöst werden, sind den Eltern bewusst.

Die Studie zeigt auch, wonach die Kinder schreien: Spielzeug, Süssigkeiten und andere Esswaren, die im Supermarkt direkt auf Augenhöhe der Kleinen angeboten werden. Das ist unter anderem an der Kasse der Fall, wo Eltern und Kinder einer geballten Ladung Schleckzeug ausgesetzt sind.

«Moderne Wegelagerei» nennt das die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und fordert Eltern-Kind-Kassen frei von Spielzeug und Süssigkeiten wie es sie in England gibt.

Von den Schweizer Supermärkten haben sich Migros und Coop der Sache angenommen. Coop behauptet, «aus Ernährungssicht kritische Produkte» aus der Kassenzone entfernt zu haben. Nur: Mars, Snickers, M&Ms und Co. scheinen nicht darunter zu fallen. Solcherlei wird an Coop-Kassen feilgeboten.

Die Migros sagt, jede zweite Kasse sei frei von Schleckwaren. In der Zürcher Migros-Filiale Stadelhofen ist das tatsächlich umgesetzt: Zwei der vier Kassen sind frei von Süssigkeiten. Allerdings: Um dahin zu kommen, müssen Kunden erst an den zwei anderen Kassen vorbei.

Anders bei Aldi: Beim Discounter gibt es kaum Süsses an der Kasse. Die Universität Wien hat für Eltern auch einen Tipp parat: Sitzt der Nachwuchs im Kinder- oder Einkaufswagen, sind die Kaufanfragen geringer.