Die Zeichen deuten auf eine Besserung. Sicher ist das aber nicht. Kompliziert ist nicht nur der Name dieses strukturierten Produkts, das von Leonteq ausgeheckt wurde und von der Migros-Bank vertrieben wird. Tückisch sind auch seine ­Eigenschaften.

Die Gewinnchancen sind limitiert: Im besten Fall erhält der ­Anleger beim Verfall des Produkts am 15. März 2019 sein investiertes Kapital zurück. Dazu kommen quartalsweise ausbezahlte Aus­schüttungen. Der Jahreszins von 1,75 Prozent wird theoretisch mit dem 3-Monats-Libor aufgebessert. Der Libor ist der Zins, zu dem ­Banken untereinander Kredite ­ver­geben. Er ist zur Zeit negativ. Damit schrumpft der aktuelle Zins des Produkts auf unter 1 Prozent.

Wesentlich grösser als die Gewinnaussichten sind die Absturz­gefahren. Prompt wurde dem Produkt die Verknüpfung mit dem 30-Jahres-Franken-Zinssatz (30Y Swap) zum Verhängnis. Solche langjährige Zinssätze kommen ­unter Geschäftspartnern und Banken dann zum Einsatz, wenn Geschäfte langfristig kalkulierbar sein sollen.

Lanciert wurde das Produkt im Februar 2014, als sich eine Entspannung der Euro-Krise abzeichnete. Es folgte aber im Januar 2015 der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Franken-Mindestkurs zum Euro aufzugeben. Der 30-jährige Franken-Swap-Satz fiel in der Folge von 1,9 Prozent im Frühling 2014 auf aktuell knapp über 0 Prozent. Auch der Kurs des strukturierten Produkts brach damit ein, wenn auch nur um rund 60 Prozent.

Dieser im Vergleich zum Swap-Satz geringere Einbruch signalisiert die Erwartung des Marktes, dass sich der 30-jährige Franken-Zinssatz bis im März 2019 wenigstens teilweise wieder erholen dürfte. ­Damit würde sich auch der ak­tuelle Wert des strukturierten Produkts wieder nach oben bewegen. Tee trinken und abwarten dürfte in ­diesem Fall also Sinn machen.