Bei vielen Smart­phones sind die Akkus rasch leer (saldo 6/13). Externe Zusatzakkus können deshalb nützlich sein. Diese sogenannten Powerbanks versorgen Ta­blets oder Smartphones unterwegs über einen USB-Anschluss mit Strom. 

Grundsätzlich gilt: Kleine Geräte mit einer Leistung von 2600 bis 5200 Milliamperestunden (mAh) eignen sich in der Regel fürs Laden von Smartphones. Sie lassen sich problemlos in der Jackentasche verstauen. Die grösseren Akkupacks ab 7000 mAh sind doppelt so gross und schwer. Dafür können damit auch Tablets aufgeladen ­werden. 

Wer den Zusatzakku nur kurz braucht, ist mit einer kleinen Powerbank gut bedient. Wer dagegen auf Reisen oder Trekkings sein Smartphone oder Tablet vollständig aufladen möchte, sollte sich einen Zusatzakku mit mehr Leistung kaufen.

Ein Fünftel weniger Leistung als deklariert

saldo prüfte die Qualität von 6 kleinen und 6 grossen externen Akkus. Das Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (D) untersuchte die Leistung der Power­banks und ob sie sich entladen, wenn sie nicht benützt werden. Zudem wurde gemessen, wie lange es dauert, bis sie wieder aufgeladen sind. Bewertet wurde auch die Handhabung und die Robustheit der Geräte (siehe «So wurde getestet»).

Der Test ergab: Alle Powerbanks versprechen zu viel Ladeleistung. In der ­Regel liegt der tatsächliche Ladewert rund 20 Prozent unter der Angabe der Hersteller. Am grössten ist die Abweichung beim « ­Portable Charger 3000 mAh» von So­ny: Statt der versprochenen 3000 mAh liefert er nur 2200 mAh – 26 Prozent weniger als deklariert. 

Unter den externen Akkus für grössere Geräte sticht die «Powerbank 10 400 mAh» von TP-Link hervor. Sie liefert 88 Prozent der versprochenen Leistung und ist das leistungsstärkste Gerät im Test. Ein voller Akku reicht, um ein Macbook Air aufzuladen (siehe Tabelle Seite 21). Die «Powerbank» von TP-Link ist ausserdem sehr robust und hat eine Abschaltfunktion, wenn sie zu heiss wird. Das verhindert, dass der Akku in Brand gerät. Neben TP-Link verfügt nur die «Powerbank Trip 9000» von Xtorm über diesen Sicherheitsmechanismus. Alle anderen laden selbst bei extrem hohen Temperaturen weiter. Das ist heikel: Werden mobile Akkus im überhitzten Auto verwendet, können sie sich entzünden. 

Viel Leistung bieten auch der «Astro E3 10 000» von Anker und das «Powerpack T10 400» von PNY Technologies. Auch mit diesen Geräten lassen sich grössere ­Tablets komplett aufladen. Die «Powerbank 7800» von Trust Cinco und die «Powerbank 8000 mAh» von Ednet  schaffen es immerhin noch, ein kleines Tablet voll­ständig aufzuladen, zum Beispiel den Akku eines iPad Mini 2. 

Kleine Zusatzakkus bis 5000 mAh sind für Smart­phones gedacht. Die Geräte von Isy, Daymond und Innergie reichen für eine Neuladung grösserer Smart­phones, etwa des iPhones 6. Mit den Geräten von M-Power und Sony hingegen lassen sich nur die Akkus der älteren iPhone-Generationen 4 und 5 oder die Mini-Smartphones von Samsung vollständig laden. Neuere, grössere Geräte werden nur unvollständig geladen.

Die gute Nachricht für Abenteurer: Wer im Winter bei Minustemperaturen sein Smartphone laden möchte, kann das problemlos tun. Alle Powerbanks funktionieren auch bei sehr tiefen und sehr hohen Temperaturen einwandfrei. 

Drei Geräte speicherten Strom über einen Monat

Es ist ärgerlich, wenn das vollgeladene Gerät Strom verliert. saldo wollte deshalb auch wissen, ob sich die Powerbanks bei längerem Nichtgebrauch selbst entladen. In diesem Prüfpunkt enttäuschen vor allem die Geräte von Sony und Ednet. Der «Pocket Charger» von Sony hatte nach 30 Tagen rund ein Viertel der gesamten Lade­ka­pa­zi­tät verloren. Der Ednet-Akku verlor rund 15 Prozent. Drei Geräte schnitten bei der Selbstentladung sehr gut ab: Die Powerbanks von M-P­­­ower, Anker und TP-Link boten auch nach einem Monat ihre ursprüngliche Kapazität. 

Sony verweist darauf, dass der Pocket Charger in erster Linie als handlicher Zusatzakku zur Überbrückung von Engpässen gedacht sei:  «Zum Laden von grösseren Geräten oder für ganze Akkuladungen führt Sony grössere und stärkere Charger im Sortiment.»

Das Akkupack von M-Power wird laut Migros demnächst durch ein Nachfolgemodell ersetzt.

So oft lädt der Akku mein Smartphone auf

Alle Geräte im Test können eine kleine Kamera oder ein kleines Smartphone laden. Tablets, Net- oder Notebooks brauchen aber stärkere Akkupacks. Nur diese liefern genügend Strom. Hier die Angaben für den jeweils besten Akku für kleinere und grössere Geräte. Lese­beispiel: Der Akku «ISY IAP 2003» lädt die Actioncamera «Go Pro Hero» 2,2-mal vollständig auf.

So wurde getestet

  • Leistung: Die Labor­experten massen die Kapazität im Neuzustand und nach dreimaligem Laden und Entladen der Geräte. Die Kapazität gibt die elektrische Ladung an, die auf einem Akku gespeichert ist und entnommen werden kann. Die Experten ver­glichen das Ergebnis mit den Herstellerangaben. Die Kapazität der Geräte wurde zudem bei −10 Grad Celsius und 40 Grad ­Celsius gemessen.
  • Selbstentladung: Die vollgeladenen Powerbanks blieben während 30 Tagen unbenützt. Danach massen die Experten, wie viel ­Kapazität noch übrig war. 
  • Ladedauer: Wie lange dauert es, bis das leere Akkupack wieder vollgeladen ist? Zwecks Vergleichbarkeit wurden alle Geräte mit dem gleichen 1-Ampere-Ladegerät aufgeladen. 
  • Robustheit und Sicherheit: Überprüft wurde, ob die Geräte bei Hitze und einem Kurzschluss ­selbständig ausschalten. Ausserdem führten die Laborexperten einen Falltest durch: Jedes Gerät wurde fünfmal aus einem Meter Höhe fallengelassen.
  • Handhabung: Verfügt das Akkupack über eine Ladestandsanzeige? Wie einfach sind Ladevorgang und Bedienung?