Strahlen Glühlampen wie Sparlampen? Nein!

Ein Elektroingenieur spielte den Elektrosmog von Sparlampen herunter – mit einer Studie, die selbst deren Autor heute anders<br /> formulieren würde.

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K-Tipp 19/2007

12.11.2007

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Die Verwirrung ist gross. Im K-Tipp hiess es in der letzten Ausgabe, der Elektrosmog sei bei einigen Sparlampen «sehr stark».
Die Strahlung überschreite die TCO-Norm für Bildschirmarbeitsplätze um ein Mehrfaches.

Im «Kassensturz»-Gespräch vom 30. Oktober dann eine Art Entwarnung von Elektroingenieur Stefan Gasser von der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.). Gasser sagte im Studiogespräch, ein Test der ETH Zürich habe gezeigt, «dass Glühlampen und Sparlampen ungefähr gleich viel Elektrosmog abgeben».

Doch einen solchen ETH-Test gibt es gar nicht. Gemeint hat Gasser eine Studie aus dem Jahr 2004 im Auftrag der Bundesämter für Energie und für Gesundheit. Mitautor ist Gregor Dürrenberger von der Forschungsstiftung Mobilkommunikation (FSM) – sie hat an der ETH Zürich lediglich ihr Büro. Die FSM wird zur Hauptsache von der Mobilfunkindustrie bezahlt.

Expertenstreit um die Messmethode

Kommt dazu, dass die Studie von den Lampenherstellern Osram und Philips mitfinanziert wurde. Diese Wirtschaftsnähe ist nicht gerade ein Garant für Objektivität in Sachen Elektrosmog.

Die Studie kommt zum Schluss: «Energiesparlampen halten mit einer Ausnahme die TCO-Grenzwertempfehlung ein.» Seit- her verbreiten die beiden involvierten Bundesämter die gleiche Aussage.

Doch sie sei falsch, wenden Elektrosmog-Experten ein: «Bei der FSM-Studie wurde eine nicht TCO-konforme Messmethode angewendet, also darf man ihre Resultate nicht nach TCO einstufen», sagt Peter Schlegel. Er hat für den
K-Tipp die Strahlung bei den Sparlampen gemessen – korrekt nach TCO.

Gregor Dürrenberger von der FSM räumt ein, dass unterschiedliche Mess-methoden zu abweichenden Ergebnissen führen. Und er würde den Bericht heute wohl anders formulieren: «Vielleicht wäre es klüger gewesen, die TCO-Ablesewerte nicht in unseren Bericht aufzunehmen.»

Für Baubiologen und Elektrosmog-Kritiker gilt deshalb weiterhin die Aussage, wie sie zum Beispiel der deutsche «Elektrosmog-Papst» Wolfgang Maes formuliert: «Nach vielen Messungen steht fest: Eine Energiesparlampe gehört nicht in Kopf- oder Körpernähe, nicht an den Schreib- oder auf den Nachttisch, und ein guter Meter Mindestabstand sollte eingehalten werden.»

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