Massgeschneiderte oder «personalisierte» Sofas: Das sind Möbel, die sich mit Sesseln, Hockern sowie Longchairs oder einer Récamiere (Sitz- oder Liegemöbel ohne vollständige Rücken- oder Seitenlehne) modulartig zu Wohnlandschaften zusammenbauen lassen. Die einzelnen Elemente sind in den verschiedensten Grössen, Farben und Materialien erhältlich. Sitztiefe, Rücken- und Armlehne, Kopf- und Nackenstütze lassen sich je nach Modell sogar mechanisch oder elektronisch verstellen.
In einigen Möbelhäusern sind die Sofas im Baukastensystem bereits der dominierende Standard. Pfister zum Beispiel führt über 150 Sofaprogramme. Für Käufer besteht allerdings die Gefahr, dass sie sich von den vielen Kombinationsmöglichkeiten blenden und Wichtiges ausser Acht lassen. Zum Beispiel, dass ein Sofa hauptsächlich bequem sein und lange halten sollte. Längst nicht alles, was sich bei Sofaprogrammen kombinieren lässt, ist wirklich bequem und praktisch.
Umso wichtiger ist es, beim Kauf gezielt vorzugehen:
Verwendungszweck
Fragen Sie sich zuerst, welche Ansprüche Sofa und Sessel erfüllen müssen und wer darauf sitzen wird. Brauchen Sie ein pflegeleichtes Familiensofa für die Plauderstunde bei Kaffee und Kuchen? Oder wünschen Sie sich eine Chaiselongue zum Lesen oder Fernsehen? Ist das Sofa eher private Rückzugsecke? Oder empfangen Sie regelmässig Gäste?
Grösse
Eine grosse Familie oder jemand, der oft Gäste hat, braucht mindestens fünf Sitzplätze. Da ist eine Sofalandschaft ideal, für die jedoch der Wohnraum entsprechend Platz bieten muss. Messen Sie diesen vorgängig exakt aus und nehmen Sie den Plan mit ins Möbelgeschäft. Und bedenken Sie, dass in den riesigen Ausstellungsflächen die Möbel immer kleiner wirken als in den eigenen vier Wänden.
Material/Bezug
Je intensiver eine Polstergruppe genutzt wird, desto strapazierfähiger und schmutzabweisender sollte der Bezug sein. Am besten ist in diesem Fall ein Stoffbezug, der sich dank Reissverschluss entfernen und waschen lässt. Wie strapazierfähig ein Stoff ist, sieht man ihm nicht unbedingt an. Klären Sie das im Laden ab. Ein Gewebe sollte mindestens 10000 Scheuertouren aushalten. Weitere Kriterien sind die Reib- und Lichtechtheit des Stoffs.
Vorsicht ist bei Leder angesagt: Es ist zwar edel und wirkt elegant, gleichzeitig ist es heikel und will gut gepflegt sein. Haben Sie Haustiere, womöglich eine Katze? Dann ist Leder die falsche Wahl. In Frage kommt dann am ehesten ein Mikrofaser-Bezug (z. B. Alcantara).
Farben, Muster
Sondieren Sie die Stilrichtung. Die Wohnlandschaft wird den Raum dominieren und sollte zu Boden, Teppich, Vorhängen, Wänden und anderen Möbeln passen. Knallige Farben und auffällige Muster mögen in der Möbelausstellung das Sofa zum Blickfang machen. Doch zu Hause wirken sie unruhig und machen die Möbel grösser und wuchtiger, als sie wirklich sind. Harmonischer sind gedeckte Farben, Pastelltöne und feine Muster. Ein Farbtupfer lässt sich schliesslich problemlos mit leicht austauschbaren Kissen aufs Sofa zaubern.
Probesitzen
Lassen Sie sich von tollen Einstellmöglichkeiten nicht blenden. Sie sind nicht das einzige Kriterium bezüglich Bequemlichkeit. Nehmen Sie sich deshalb im Möbelhaus Zeit zum Probesitzen. Testen Sie die verschiedenen Einstellstufen. Werden Rücken und Becken in jeder Position gut abgestützt? Passt die Höhe der Sitzfläche, wenn man aufrecht sitzt? Sie sollten Ihre Füsse bequem am Boden abstellen können.
Ist die Sitztiefe in Ordnung? Die Kniekehlen sollten nicht an die Vorderkante gepresst werden. Sind Arm- und Rückenlehnen sowie Polsterung angenehm? Wie bequem ist das Möbel in der Entspannungsposition? Werden Rücken, Becken und Nacken stets gut gestützt? Lassen sich die Beine ausgestreckt hochlagern?
Qualität
Wie ist das Sofa aufgebaut? Informieren Sie sich im Laden über Gestell, Federung, Polsterung usw. Machen Sie den Sitztest: Wenn Sie sich mit Ihrem ganzen Gewicht aufs Sofa fallen lassen, sollte nichts quietschen oder verrutschen. Sind die Nähte sauber verarbeitet? Machen sie einen haltbaren Eindruck – oder wirken sie verzogen oder schief? Ist die Rückseite des Sofas genauso sorgfältig verarbeitet wie die anderen Seiten?
Wichtig ist zudem die Qualität des Innenlebens: Bei guten Polstermöbeln besteht der Rahmen aus einem Hartholzgestell. Der Polsteraufbau ist aus einem Federkern und/oder Schaumstoff gefertigt. Beide Konstruktionen werden auf Gummigurte (Nosag-Federung) gesetzt.
Ikea: Strapazierfähig und gemütlich
Das Möbelhaus setzt schon länger auf modulare Sofagruppen. Die bekanntesten Programme heissen «Arild», «Kivik», «Timsfors» und «Söderhamn».
«Söderhamn»: Acht Grundelemente lassen sich frei kombinieren. Bei den Bezügen kann man unter 18 strapazierfähigen und in der Maschine waschbaren oder chemisch zu reinigenden Varianten auswählen. Ikea verzichtet auf teure Mechanik. Stattdessen gibt es lose Rückenkissen, die sich je nach Sitz- oder Liegeposition anordnen lassen.
Preisbeispiele (mit Bezug aus Mikrofaserstoff):
- Dreier-Sitzelement Fr. 499.–
- Eckelement Fr. 300.–
- Recamière Fr. 399.–
- Bettsofa Fr. 599.–
Toptip: Vom Sofa bis zum Loveseat
Das Möbelhaus hat mehrere Dutzend ausbaubare Polstergruppen im Sortiment.
«Step»: Bietet viele Möglichkeiten, Sessel, Sofas, Eckmöbel, Longchair, Loveseat, Hocker, ein Dutzend Fusstypen, sogar passende Kissen in vier Grössen.
Preisbeispiele:
- Dreiersofa ab Fr. 1179.– mit zwei Armlehnen
- Kopfstütze ab Fr. 129.–
- Sessel ab Fr. 669.–
- Hocker eckig ab Fr. 419.–
- Loveseat ab Fr. 829.–
Pfister: 150 Programme stehen zur Wahl
Die 150 Sofaprogramme tragen Namen wie «Brindisi», «Chelsea», «Claude», «Forli» und «Tamara». Und es gibt sie alle in zahlreichen Varianten: Form, Material und Farbe des Bezugs, Arm- und Rückenlehnen sowie Füsse kann man wählen.
«Tamara»: Erhältlich in sieben Stoff- und sechs Lederarten. Sofas: 2,5 bis 4 Sitzplätze, mit Zwischen- und Eckelementen, Hocker, Sessel und Longchair.
Preise:
- Dreiersofa ab Fr. 2190.– (für die günstigste Stoffkategorie) bis Fr. 4545.– (teuerste Lederkategorie)
«Joyzze»: Allein das Zweiersofa gibt es in drei Breiten, mit Kopfstützen- sowie mit und ohne Sitztiefenverstellung. Beim Lederbezug gibts rund 150 Farben. Zum Aufbau einer Wohnlandschaft bieten sich über 30 Elemente an, vom einfachen Hocker bis zum Trapez-Zwischenteil fürs Home-Cinema-Sofa.
Preisbeispiel:
- Zweiersofa «Joyzze Plus» in schwarzem Leder Fr. 3790.–
Interio: 9 Elemente, 20 Füsse, 51 Bezüge
Baukastensofas bilden bei Interio noch die Ausnahme.
«Indivani»: Mit 9 Sitzelementen, 4 Armlehnmodellen (tief, schmal, diagonal oder breit), 51 Bezügen aus Stoff oder Leder und 20 unterschiedlichen Füssen aus Holz oder Metall gibt es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Preisbeispiele (Bezug jeweils Stoff):
- Dreierelement Fr. 1199.–
- Einerelement Fr. 529.–
- grosser Hocker Fr. 399.–
- Recamière Fr. 999.–
- Armlehne breit Fr. 189.–
«Camp»: Viele Kombinationsmöglichkeiten bieten sich bei Interio auch bei der Sitzgruppe «Camp». Als Basiselemente stehen zwar nur ein 2 ½-plätziges Sofa, ein Eckteil, Sessel und Hocker zur Auswahl. Doch die elektrische Sitztiefenverstellung bietet viel Anpassungsmöglichkeiten.
Preisbeispiel:
- Ecksofa mit elektrischer Sitztiefenverstellung Fr. 3999.–
Micasa: Planen mit dem Konfigurator
Es gibt bei Micasa einige modulare Sofasysteme. Vorteil: Man kann seine Sofagruppe zu Hause zusammenstellen – und zwar unter www.micasa.ch/konfigurator.
«Diener»: Bietet am meisten Variationen. Wählen kann man unter 28 Modellen, 5 Füssen, 4 Armlehnen, 4 Komfortstufen, 5 Materialien und 19 Farben.
Preisbeispiele (mit dem günstigsten Stoffbezug):
- Dreiersofa Fr. 819.–
- Sessel Fr. 349.–
- Ecksofa mit Recamière ab Fr. 1199.–
«Cremona»: Ebenfalls in verschiedenen Massen, Materialien und Farben erhältlich.
Preisbeispiel (mit dem günstigsten Stoffbezug):