So kommen Sie günstiger zu Ihrem Feriengeld
Ein saldo-Vergleich zeigt: Am ausländischen Bancomaten kommt man häufig billiger zu seinem Feriengeld als daheim am Bankschalter. saldo gibt Tipps.
Inhalt
saldo 12/2010
20.06.2010
Letzte Aktualisierung:
22.06.2010
Thomas Lattmann
Wer diesen Sommer nach Russland reist und 10‘000 russische Rubel in bar mitnimmt, kauft diese am besten bei der Bank Coop. Nicht-Kontoinhaber zahlen dafür Fr. 373.20. Für denselben Rubel-Betrag legt man am SBB-Schalter 434 Franken hin. Das sind Fr. 60.80 Differenz. Die SBB verlangen 16,3 Prozent mehr als die Bank Coop.
Die Kursunterschiede zwischen den Finanzinstituten sind nur in Einzelfällen so hoch. Dennoch kann einiges sparen, wer ein paar Punkte beachtet....
Wer diesen Sommer nach Russland reist und 10‘000 russische Rubel in bar mitnimmt, kauft diese am besten bei der Bank Coop. Nicht-Kontoinhaber zahlen dafür Fr. 373.20. Für denselben Rubel-Betrag legt man am SBB-Schalter 434 Franken hin. Das sind Fr. 60.80 Differenz. Die SBB verlangen 16,3 Prozent mehr als die Bank Coop.
Die Kursunterschiede zwischen den Finanzinstituten sind nur in Einzelfällen so hoch. Dennoch kann einiges sparen, wer ein paar Punkte beachtet. saldo hat bei neun Banken und den SBB für verschiedene Bezugsarten von ausländischem Bargeld die Wechselkurse und Konditionen nachgefragt (siehe Tabelle im pdf-Artikel).
Geldwechsel bei der Hausbank
Es lohnt sich in der Regel, sein Feriengeld bei der Hausbank zu beziehen. Sie erhebt für das Wechseln keine Zusatzgebühren. Fremdbanken verlangen dafür meist 5 Franken. Keine Extra-Gebühren für Nicht-Kontoinhaber verlangen Migros Bank und Raiffeisenbanken. Die SBB verzichten nur bei Besitzern von Generalabos auf den Zuschlag.
Verfügbare Fremdwährungen
Praktisch in allen Bankfilialen sind am Schalter sofort Euro, US-Dollar und britische Pfund verfügbar. Eine Ausnahme bildet Postfinance, die am Schalter nur Euro direkt anbietet. In grösseren Bankfilialen sind meist auch gängige Währungen wie zum Beispiel kanadische Dollar vorhanden. Exotischere Währungen muss man bestellen.
Als Wartezeit geben die Banken von einem Tag bis zu einer Woche an. Das breiteste Währungsangebot finden Reisende in grösseren Bahnhöfen sowie in den Flughafenfilialen von Credit Suisse und UBS. Die SBB werben mit über 90 Währungen, die UBS mit rund 100.
Hauslieferung
Einige Banken liefern das ausländische Geld auch nach Hause. Basler und Berner Kantonalbank, Migros Bank und Postfinance verlangen dafür 5 Franken mehr (Postfinance vom 14. Juni bis 18. Juli für Kunden gratis). Bei den SBB kostet es 3 Franken, die UBS liefern ihren Kunden das Geld ohne Zusatzkosten aus. Für Hauptwährungen dauert das in der Regel einen Tag, für wenig gefragte Währungen zwei Tage. Keinen Lieferservice bieten Bank Coop, Credit Suisse, Raiffeisen und ZKB an.
Kursunterschiede zwischen den Banken
Bei den Hauptwährungen Euro und US-Dollar sind die Unterschiede zwischen den Wechselkursen der Banken gering. Es lohnt sich deshalb kaum, seiner Hausbank untreu zu werden, zumal bei Fremdbanken Zusatzgebühren anfallen. Anders sieht es bei exotischeren Währungen aus. Wie eingangs erwähnt, sind die Kursunterschiede beim russischen Rubel erheblich.
Das zeigt sich auch beim thailändischen Baht: Ein BEKB-Kunde legt für 10‘000 thailändische Baht 399 Franken hin. Bezieht er den Betrag bei der Raiffeisen, zahlt er auch als Nicht-Kontoinhaber nur 375 Franken – eine Ersparnis von 24 Franken.
Kursunterschiede zwischen den Filialen
In der Regel gelten für alle Filialen einer Bank dieselben Kurse. Ausnahmen: Bei der Migros Bank hat die Region Genf eigene Kurse. Auch zwischen den Raiffeisenbanken kann es Abweichungen geben. Credit Suisse und UBS verlangen am Flughafen Zürich teurere Kurse.
Günstiger Bezug im Ausland
Wer sein Geld mit der Maestro- oder Postcard am Bancomaten im Ferienland bezieht, fährt häufig besser als am Schalter in der Schweiz. Und das, obwohl im Ausland Gebühren von meist 5 Franken pro Bezug anfallen. Der Grund: In der Schweiz rechnen die Banken in der Regel mit dem Notenverkaufskurs, bei Bezügen im Ausland gilt der tiefere Devisenverkaufskurs.
Ein Kunde der ZKB etwa muss am Schalter in der Schweiz für 10‘000 thailändische Baht 390 Franken zahlen. Am Bancomaten in Thailand kostet ihn dies samt Gebühren Fr. 363.50 – eine Differenz von Fr. 26.50. In manchen Ländern ist allerdings die Bezugslimite an den Bancomaten sehr tief angesetzt. Will man grössere Beträge beziehen, sind mehrere Transaktionen nötig und die Bezugsgebühr wird mehrmals fällig.
Aufgepasst auch vor ausländischen Geldautomatenbetreibern, etwa in den USA und Thailand, die eine Standortgebühr von bis zu 5 Franken erheben. Diese Gebühr wird am Automaten vor dem Bezug angezeigt. Tipp: Transaktion abbrechen und einen anderen Bancomaten aufsuchen.
Geld zurückwechseln
Am besten gibt man die Fremdwährung im Ferienland aus, denn beim Zurückwechseln in Schweizer Franken streichen die Banken eine happige Marge ein. Bank Coop, Credit Suisse, Raiffeisen, SBB und ZKB nehmen alle Währungen zurück, die sie auch verkaufen. Raiffeisen akzeptiert bei schwachen Währungen keine kleinen Noten.
Die UBS kauft nur Währungen, sofern sie dafür einen aktuellen Notenankaufskurs führt. BKB, BEKB und Migros nehmen nur gängige Währungen entgegen. Postfinance beschränkt sich auf den Rückkauf von Euro. Alle Finanzinstitute nehmen nur Banknoten zurück. Ausnahme: Die SBB akzeptieren auch Euro-Münzen.