Rund ein Drittel der drei Millionen Schweizer TV-Haushalte empfängt digitales Fernsehen: Per Kabel, Satellit, Telefonleitung oder Antenne – Tendenz steigend. Der grosse Rest setzt nach wie vor auf analoges Fernsehen. Digitales Fernsehen ermöglicht eine grössere Programmvielfalt sowie eine bessere Ton- und Bildqualität. Analog werden Bild und Ton via elektrisches Signal übermittelt, digital funktioniert die Übertragung mittels Zahlenreihen.
Hier beginnen die Schwierigkeiten beim Kauf: Neue Flachbildfernseher sind für digitale Signale optimal gebaut, mit analogen Signalen bringen viele kein gutes Bild zustande. Röhrenfernsehgeräte dafür gibt es fast nicht mehr zu kaufen.
Wer weiterhin auf analog setzt, aber trotzdem einen Flachbildschirm kaufen will, für den ist die Bildschirmgrösse wichtig. Kleiner ist in diesem Fall besser. Denn auf kleinen Flachbildfernsehgeräten fällt die niedrige Auflösung des analogen Signals weniger ins Gewicht. Auf grossen Bildschirmen sieht analoges Fernsehen unscharf und verpixelt aus. saldo empfiehlt Analog-Kunden, keine Geräte mit einer Bildschirmdiagonale über 90 Zentimeter zu kaufen.
Wer bereits digitale Fernsehsignale empfängt, kann die Bildschirmdiagonale bis 127 Zentimeter frei wählen: Noch grössere Bildschirmdiagonalen sind unnötig, da erst wenige Programme im hochauflösenden Format HDTV verfügbar sind.
Es ist aber sinnlos, einen 127-Zentimeter-Fernseher bei einem Sitzabstand von zwei Metern einzusetzen. Es gilt die Faustregel: Die Bildschirmdiagonale mal drei ergibt den Sitzabstand. Beispiel: Eine Bildschirmdiagonale von 102 Zentimetern ergibt mal drei einen Sitzabstand von rund drei Metern. Die Bildschirmgrösse wird im Laden in der Regel in der Masseinheit Zoll angegeben. Ein Zoll entspricht 2,54 Zentimetern.
Selbst einen Film fürs Testsehen mitnehmen
Die Unterschiede zwischen Plasma-, LCD- und LED-TV-Geräten sind klein geworden. Aber aufgepasst: LCD- und LED-Modelle scheinen im Neonröhren-Licht von Schaufenstern und Grossmärkten bessere Bilder zu liefern als Plasma-Geräte, die konstruktionsbedingt weniger hell leuchten. Wer auf Nummer sicher geht, vergleicht TV-Geräte daheim oder bittet das Verkaufspersonal, das Licht zu dämpfen. Manche Läden verfügen über abgedunkelte Vorführräume.
Ein weiterer Tipp: Bringen Sie ihre Lieblings-DVDs in den Laden mit und lassen Sie diese vom Verkaufspersonal auf den Modellen Ihrer Wahl abspielen. Die Filme sollten helle und dunkle Szenen enthalten. Sportfans können die Reaktionsschnelligkeit eines TV-Gerätes anhand eines Tennis- oder Fussballspieles testen.
Achtung: Die Demonstrationsbilder im Laden werden oft in hochauflösendem HDTV gezeigt. Anhand dieser Bilder lässt sich die Bildqualität eines Modells kaum einschätzen. Hochauflösende Bilder werden auf allen Modellen ähnlich beeindruckend dargestellt.
Plasma-TV
- Vorteile: Flüssige Bilder ohne Nachzieheffekt bei schnellen Sportarten wie Tennis, gute Kontraste und natürliche Farbgebung.
- Nachteile: Bildschirme sind nicht so dünn wie beispielsweise LED-Geräte, hoher Stromverbrauch im Vergleich zur LED-Technik, hohe Wärmeabgabe, lange Standbilder können nachleuchten, nur grosse Bildschirme ab 100 Zentimeter erhältlich.
LCD-TV
- Vorteile: Brillantes Bild auch bei hellem Tageslicht.
- Nachteile: Ältere Modelle haben Mühe mit Details in dunklen Bildern, Nachzieheffekte möglich, im Vergleich zu LED-Geräten ist der Stromverbrauch höher, die Bildqualität nimmt je nach Betrachtungswinkel deutlich ab.
LED-TV
LED-Geräte sind eine weiterentwickelte Variante der LCD-Geräte. Sie besitzen ebenfalls eine Schicht aus Flüssigkristallen, diese wird aber von stromsparenden LED-Lämpchen und nicht wie bisher von Röhren durchleuchtet.
- Vorteile: Niedriger Stromverbrauch, gute Kontrastwerte, flüssige Bilder, brillantes Bild auch bei hellem Tageslicht, sehr dünne Bauweise möglich.
- Nachteile: Höherer Preis, schlechte Tonqualität. LEDs sollten an eine Stereo- oder eine Heimkino-Anlage angeschlossen werden.
Fazit
- LED-Geräte liefern in den meisten Alltagssituationen ein gutes Bild und sind stromsparend. Wer viele Spielfilme oder Sportübertragungen in abgedunkelten Räumen schaut, kann einen Plasma-Bildschirm ins Auge fassen. LCD-Fernseher verfügen über erprobte Technik, sind aber Auslaufmodelle.
- Viele Plasma- und LCD-Geräte mit einer Bilddiagonale von 100 bis 107 Zentimetern sind bei Fust, Interdiscount und Mediamarkt oder www.digitec.ch für unter 1000 Franken zu haben. Aktuelle LED-Modelle sind ab 1500 Franken erhältlich. Wer einen TV möchte, der zum Surfen im Internet taugt und die dreidimensionale Welt beherrscht, muss deutlich mehr zahlen.
3D-Fernsehen: Zu teuer und zu wenig ausgereift
Die Stiftung Warentest testete 17 TV-Geräte, die in der Lage sind, dreidimensionale Bilder wiederzugeben. Testsieger wurde ein Modell von Samsung – jedoch nicht wegen der dritten Dimension, sondern wegen der ausserordentlich guten Bildqualität im normalen Betrieb.
Dafür kostet dieser 3D-Fernseher mit rund 3000 Franken fast doppelt so viel wie das Modell auf dem zweiten Platz von Sony. Die 3D-Leistung faszinierte zwar die Tester. Fast alle klagten aber nach einiger Zeit über Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Zuschauer, die zur Epilepsie neigen, können Anfälle bekommen, wie Samsung auf der Homepage schreibt. Auch Personen in schlechter körperlicher Verfassung sollten auf den Genuss von 3D-Bildern verzichten, empfiehlt der Hersteller.
Wer 3D will, benötigt nebst dem 3D-fähigen Fernseher einen teuren 3D-fähigen Bluray-Player, eine spezielle Shutter-Brille und digitales Fernsehen. Kommt hinzu: Es gibt erst wenig Filmmaterial in 3D. Das Fazit der Stiftung Warentest: Es ist zu früh für einen Umstieg.