Am privaten Arbeitsplatz zu Hause gibt es mittlerweile häufig mehr Geräte, die an den PC angeschlossen werden, als im Büro: Drucker, externe Festplatte, Scanner, Handy, MP3- und Multimedia-Player, Digitalkamera sowie Camcorder gehören bei vielen zur privaten Ausrüstung. Alle Geräte werden mit einem Kabel an die sogenannte USB-Schnittstelle des Computers angeschlossen.
Das bringt mit jedem zusätzlichen Gerät einen veritablen Kabelsalat mit sich. Denn die Geräte müssen in unmittelbarer Nähe des Computers platziert werden, wenn man nicht ein mehrere Meter langes Kabel quer durch die Wohnung verlegen will. Die wenigen USB-Schnittstellen am Computer oder Notebook sind zudem schnell belegt oder oft nur schwer zugänglich. Geräte kabellos per Funk mit dem Computer zu verbinden, ist da praktischer.
Für den Gebrauch in der Wohnung eignen sich die drei Funkstandards Bluetooth, WLAN und neuerdings die kabellose Variante der USB-Schnittstelle, Wireless-USB (kurz: WUSB) genannt.
Distanz der Geräte zentral für die Wahl des FunkstandardsWelcher Funkstandard der richtige ist, hängt davon ab, wie viele Daten übertragen werden sollen. Und wie weit entfernt das Gerät stehen soll, das kabellos mit dem Computer verbunden wird. So praktisch kabellose Geräte sind – ganz ungetrübt ist der Spass nicht: Die gesundheitlichen Auswirkungen der Funkstrahlen sind wie bei Mobiltelefonen noch nicht geklärt (siehe unten). Auch verbraucht der Computer durch kabellose Datenübertragung mehr Strom als mit Kabel.
Das sind die Vor- und Nachteile der drei Funkstandards:Bluetooth:Eignet sich mit einer maximalen Datenübertragungsgeschwindigkeit von 3 Megabit (MBit) pro Sekunde nur zur Übertragung kleinerer Datenmengen. Es funktioniert nur, wenn das mit dem Computer zu verbindende Gerät idealerweise in direkter Nähe liegt. Geeignete Geräte sind eine bluetoothfähige Maus und Tastatur. Auch um Kontakte und Kalenderdaten vom Handy mit dem Computer abzugleichen, ist Bluetooth ideal. Werden hingegen öfter MP3-Musik, Digitalbilder oder gar Videos auf das Handy überspielt, so dauert das mit Bluetooth zu lange, da hier weitaus grössere Datenmengen übertragen werden müssen. Auch einige Digitalkameras und Camcorder überspielen ihre Bilder auf Wunsch per Bluetooth auf den PC – bei mehreren hundert Aufnahmen eine Geduldsprobe.
Ist der eigene Computer noch nicht mit Bluetooth ausgerüstet, lässt er sich mit einem Bluetooth-USB-Adapter nachrüsten. Der Adapter wird einfach in eine USB-Schnittstelle des Computers gesteckt. Das kostet ab 20 Franken (siehe auch Tabelle im pdf-Artikel). Einige Modelle sind mittlerweile so kompakt, dass sie nur noch wenige Millimeter aus der USB-Schnittstelle herausragen.
Wireless-USB:WUSB ist ein noch neuer Standard und soll schon bald das klassische USB-Kabel ersetzen. Auf der deutschen Computermesse Cebit zeigten einige Hersteller erste Geräte, die im Laufe der nächsten Monate auch in der Schweiz erhältlich sind. Die Handhabung und die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit ist gleich, wie wenn das Gerät per USB-Kabel angeschlossen wird.
Im Vergleich zum Kabel sind die 480 MBit jedoch nur ein theoretischer Wert, denn die Geschwindigkeit nimmt mit der Entfernung zum PC ab. Bei einem Abstand von zehn Metern sollen es immerhin noch 110 MBit sein.
Vorausgesetzt, es ist keine Decke, Wand oder Zimmertür dazwischen. Dies würde die Leistung weiter abschwächen.
Doch auch das reicht mehr als genug, um alle Computerinhalte wie Digitalbilder, Videos und Musik in schneller Geschwindigkeit zwischen Gerät und Computer zu transportieren. WUSB eignet sich daher sehr gut, um Geräte wie Drucker, externe Festplatte, Multimedia- und MP3-Player, Digitalkamera und Camcorder innerhalb eines Raumes und des Nebenraumes kabellos mit dem PC zu verbinden.
Da es zurzeit noch keine Endgeräte wie Drucker oder externe Festplatten gibt, die bereits WUSB eingebaut hätten, bieten die Hersteller zunächst nur WUSB-Hubs an. Sie bestehen aus einer Empfangseinheit in Form eines USB-Sticks, der an eine USB-Schnittstelle am Computer eingesteckt wird, und dem eigentlichen WUSB-Hub. An ihn lassen sich mehrere Geräte mit ihren USB-Kabeln anschliessen, die dann per Funk mit dem Computer über eine sicher verschlüsselte Verbindung verbunden sind. Dies eignet sich beispielsweise für Benutzer eines Notebooks, die zwar den Rechner in der Wohnung herumtragen, den Drucker oder die externe Festplatte hingegen fest im Büro stehen lassen wollen. So lässt sich auch aus dem Wohnzimmer im Büro ausdrucken oder auf die dortige externe Festplatte zugreifen, um von dort beispielsweise Filme auf das Notebook zu laden und anzuschauen.
WLAN:Ist der leistungsstärkste und flexibelste Funkstandard. Zwar begnügt sich die aktuelle WLAN-Variante 802.11 g mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von maximal 54 MBit. Doch Geräte mit dem Nachfolger 802.11 n werden bereits ausgeliefert und sollen bis 300 MBit liefern. Im Gegensatz zu WUSB kann WLAN auch weitere Strecken mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit überbrücken, bis zu 30 Meter innerhalb von Gebäuden und oft auch zwischen Stockwerken.
Ein Drucker lässt sich über einen WLAN-Printserver mit dem Computer drahtlos verbinden, andere USB-Geräte mit einem Network-Adapter. Vorteil: Neben dem eigenen Computer können auch alle anderen mit WLAN ausgestatteten Computer im Haushalt auf diese Geräte im Netzwerk zugreifen. So kann beispielsweise auch die Tochter auf dem Drucker im Büro des Vaters ausdrucken oder Videos von der gemeinsam benutzten externen Festplatte laden. Mittlerweile gibt es auch Drucker und externe Festplatten mit bereits integriertem WLAN, die nur wenig mehr kosten als ohne. Wem es hauptsächlich um diese Geräte geht, kann sich den zusätzlichen Adapter sparen.
So sieht es mit der Strahlung ausBluetooth: Die Strahlungs-belastung durch Bluetooth-Geräte ist nicht harmlos. Bluetooth funkt zwar mit weniger Leistung als ein schnurloses Telefon (Dect-Technik), aber ebenfalls gepulst. Bei Tests mit drahtlosen Computermäusen wurde von sensiblen Personen ein Kribbeln in der Hand oder im Arm festgestellt.
WUSB: Die Strahlungsbelastung von WUSB ist zwischen 10- und 40-mal geringer als bei einem schnurlosen Telefon. Ob die ausgehende Strahlung ein gesundheitliches Risiko darstellt, ist im Moment nicht bekannt.
WLAN: Wie stark WLAN-Geräte strahlen, hängt von der Sendeleistung und dem jeweiligen Datenverkehr ab. Die Strahlung ist bei maximalem Datenverkehr am grössten. Sie nimmt mit dem Abstand zum Sender schnell ab. Der Grenzwert von 6 Volt pro Meter wird regelmässig überschritten, wenn der Abstand von Computer und Körper klein und der Datenverkehr gross ist. WLANs verursachen bei sensiblen Personen gesundheitliche Störungen (siehe
«K-Tipp» 5/2008).
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