Die SBB verkaufen zusammen mit der Versicherung Allianz den «Schutzbrief des öffentlichen Verkehrs» für 27 Franken im Jahr. Damit «geniessen Sie das gute Gefühl, dass Sie nichts aus der Ruhe bringen kann», heisst es in der ­Werbung. Die Versicherung erbringt Leistungen bei Diebstahl oder Beschädigung von persön­lichen Sachen sowie bei einer «Zugver­spätung von mehr als 30 Minuten». Entschädigt werden «zusätzliche und unvorhergesehene Kosten» – bis 1000 Franken. Das Kleingedruckte schränkt den Versicherungsschutz stark ein. Beispiel: Bei Verspätungen profitiert nur, wer bereits im Zug sitzt. Erfolgt die Information über die Verspätung vor Abfahrt, gibt es kein Geld. Ebenso bei Drittverschulden.  

Fazit: Die Versicherung lohnt sich kaum. Der Diebstahl von Handys und Computern ist nicht abgedeckt. Und Gepäck ist meist schon über die Hausratversicherung versichert. Verpassen Zugpassagiere wegen Verspätungen den letzten Anschluss zum Zielort, müssen die SBB ohnehin für Taxi- oder Hotelkosten aufkommen. SBB-­Sprecher Oli Dischoe bezeichnet den Schutzbrief dennoch als «umfassenden Rundumschutz».