Der frühere SVP-Nationalrat Thomas Fuchs verlangte in seinem Vorstoss vom Bundesrat, verbindliche Höchsttarife für Handy-Telefonate im Ausland festzulegen. Damit sollen Schweizer den EU-Bürgern gleichgestellt werden. Doch Bundesrätin Doris Leuthard will davon nichts hören: Roaming-Gebühren ergäben sich aus den Kosten, die Schweizer Telekomfirmen ausländischen Netzbetreibern abliefern müssten. Einseitig festgelegte Preisobergrenzen seien nicht sachgerecht. Die Zeche dafür würden Schweizer Unternehmen bezahlen.

Der Nationalrat liess sich davon nicht beeindrucken und stimmte der Motion mit 162 zu 12 Stimmen bei 9 Enthaltungen zu. Ähnlich deutlich hatte die grosse Kammer schon 2011 die Motion von Ursula Wyss (SP) mit dem gleichen Anliegen angenommen. Bemerkenswert: Damals zählte Alfred Heer (SVP) zu jenen fünf Nationalräten, welche nicht für die Konsumenten einstanden und den Vorstoss ablehnten. Bei der Motion seines Parteikollegen Fuchs gehört Heer jedoch zu den Mitunterzeichnern. Für tiefere Roaming-Tarife machen sich in einer Petition auch 56'000 Leser von K-Tipp, Saldo und «Bon à Savoir» stark.

Der Ball liegt nun beim Ständerat. Er entscheidet am 19. März, ob der amtliche Abriss ein Ende hat oder Schweizer für die Handynutzung im Ausland weiterhin bis zu 15 Mal mehr bezahlen müssen als EU-Bürger (K-Tipp 03/2013). Wenn der Ständerat dem Vorstoss von Ursula Wyss zustimmt, muss der Bundesrat ein entsprechendes Gesetz ausarbeiten, damit die Roaming-Gebühren endlich sinken. Allerdings: Die Ständeratskommission hat diese Motion vor wenigen Wochen mit einer bürgerlichen Mehrheit zur Ablehnung empfohlen.