Das Telecomunternehmen Salt belegt im Beschwerde-Barometer von Reklamation.ch einen der vorderen Plätze: Per 5. März dieses Jahres lagen nicht weniger als 190 Beanstandungen von Kunden vor. Beantwortet hat Salt keine einzige.

Die Reklamationen betreffen nicht termingerecht aufgeschaltete Internet- oder Telefondienste ­sowie nicht eingelöste Vergünstigungsver­sprechen. Auch Kurioses findet sich unter den Beanstandungen. Ein Kunde etwa wundert sich, warum ihm Salt eine Rechnung über Fr. 0.– schickt und ihm gleichzeitig die Betreibung androht. Ein anderer will zahlen, er erhält aber erst nach mehreren Versuchen vom Kundendienst eine korrekte Bankverbindung. Und da ist eine Mutter, die bereits viermal das gleiche Formular ausfüllen musste, um die Nummer ihres nun volljährigen Sohnes auf seinen Namen zu übertragen. Bis heute ohne Erfolg.

Auffällig ist die Häufung an Klagen über Mit­arbeiter des Salt-Kundendienstes. Peter Stieger aus Basel etwa wollte klären, warum sein Abo zwar 60 Gratisminuten für Anrufe in die EU oder USA enthält, seine Nummer aber seit drei Monaten für Anrufe ins Ausland ­gesperrt ist. Er schilderte das Problem mehrfach einem Support-Mitarbeiter – bis endlich einer die falsche Einstellung im Account entdeckte. Die meisten Mitarbeitenden beim Salt-Support seien freundlich, aber ­etwas unbedarft, sagt Stieger. Sein Fazit: «Salt ist zwar günstig, aber man zahlt einen hohen Preis mit seinen Nerven.» 

Salt reagierte bisher auf keine einzige Beanstandung, die auf Reklamation.ch einging. Auf die Frage des K-Tipp nach dem Grund schickte Salt die Standardantwort: «Wir haben uns in der Vergangenheit entschieden, die Reklamationen mittels unserer eigenen Kanäle zu behandeln. Wir sind aktuell noch am Evaluieren der ­Situation.» 

So funktioniert Reklamation.ch 

Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.