Preis-Chaos am Himmel
Reiseveranstalter und Airlines behaupten immer wieder, früh buchen lohne sich. Kurzfristig buchen kann sich aber nach wie vor auszahlen.
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K-Geld 3/2007
30.05.2007
Gregor Waser
Gleich acht Airlines buhlen um Mallorca-Passagiere mit Abflug ab Zürich oder Basel. Bei wem soll man also buchen? Und vor allem, wann?
K-Geld hat die Tarife der Airlines während zwei Monaten verfolgt. Und zwar für die Strecke Palma und zurück (26. Mai bis 2. Juni). Das Fazit vorweg: Eine Online-Buchung erst zweieinhalb Wochen vor Abflug wäre bei sieben von acht Airlines günstiger oder zumindest nicht teurer gewesen als eine frühzeitige Buchung.
Die Preispolitik der Airlines is...
Gleich acht Airlines buhlen um Mallorca-Passagiere mit Abflug ab Zürich oder Basel. Bei wem soll man also buchen? Und vor allem, wann?
K-Geld hat die Tarife der Airlines während zwei Monaten verfolgt. Und zwar für die Strecke Palma und zurück (26. Mai bis 2. Juni). Das Fazit vorweg: Eine Online-Buchung erst zweieinhalb Wochen vor Abflug wäre bei sieben von acht Airlines günstiger oder zumindest nicht teurer gewesen als eine frühzeitige Buchung.
Die Preispolitik der Airlines ist für die Konsumenten oft verwirrend. Beispielsweise schwankte der Tickettarif bei der Swiss von Woche zu Woche zwischen 454 und 507 Franken. Drei Wochen vor Abflug fiel er auf 428 Franken, um dann wieder zwischen 454 und 507 Franken zu pendeln. Vier Tage vor Abflug war die Swiss-Maschine ausgebucht (siehe Tabelle).
Die Preisentwicklung bei Air Berlin war kontinuierlicher. Die Ticketkosten sanken fast im Wochenrhythmus und gleichmässig auf 486 Franken und zogen erst ganz kurz vor Abflug wieder an. Ähnlich sah es bei Easyjet aus.
Im Fall von Iberia zeigte sich, dass die Hoffnung auf ein kurzfristiges Schnäppchen ins Auge gehen kann. Der Anfangstarif von 343 Franken fiel bald einmal auf 258 Franken. Einen Monat vor Abflug war der Flug aber ausgebucht, zwei Wochen später gabs plötzlich wieder einige freie Plätze - allerdings für über 900 Franken.
Edelweiss-Tickets (Freitag- statt Samstagflüge) - kosteten während der ganzen Beobachtungszeit 240 Franken.
Bei Belair entwickelten sich die Tarife unberechenbar: Erst rauf, von 485 auf 535 und 585 Franken, dann runter auf 535 Franken - und schliesslich hiess es auf der Website: ausgebucht.
Der Anruf im Hotelplan-Reisebüro zeigte indes: Es gab noch Belair-Tickets zu 480 Franken. Eine Woche später - am 15. Mai - war der Flug auch online wieder verfügbar: für 585 Franken.
Dieses Auf und Ab bei den Preisen lässt folgende Schlüsse zu:
- Wer kein Risiko eingehen will, sollte lange vor Abflug buchen.
Abwarten - und allenfalls die Airline wechseln
- Kühle Rechner beobachten die Preise eine Weile und schlagen erst zwei, drei Wochen vor Abflug zu. Sie müssen allerdings mit dem Risiko leben können, allenfalls halt doch mehr zu bezahlen.
Dieses Vorgehen empfiehlt sich vor allem für Destinationen wie Mallorca, die mehrere Airlines anfliegen. Sollte ein Flug ausgebucht sein oder sich stark verteuert haben, hat man Alternativen.