Der Stoff ist ausgebleicht, abgewetzt oder gar löchrig, das Leder speckig, und ein paar Rotweinflecken erinnern an die letzte Party. Das müssen keine Gründe sein, das geliebte Sofa zu entsorgen. Es gibt aufwendige, aber auch ganz simple Möglichkeiten, das alte Sofa in ein neues zu verwandeln.
Sofa neu beziehen lassen
Ist der Stoff- bzw. Lederbezug abgewetzt oder löchrig, kann man das Sofa neu beziehen lassen. Das lässt man am besten bei einem Möbelpolsterer machen. Die Kosten dafür lohnen sich allerdings nur bei Sofas der mittleren bis oberen Preisklasse: Fürs Neubeziehen zahlt man je nach Sofaform, Material und Aufwand zwischen 1500 und 5000 Franken. Deshalb verlangt man mit Vorteil einen Kostenvoranschlag.
Bei der Wahl des Stoffes gilt es darauf zu achten, dass er abriebfest und nicht allzu heikel ist. Je heller ein Stoff, desto anfälliger ist er: «Im Extremfall färben Jeans oder farbige Hosen schon nach einmaligem Absitzen auf den Polsterstoff ab», sagt Matthias Struck vom gleichnamigen Polsteratelier in Hunzenschwil AG. Es gibt aber auch Stoffe, die mit Fleckenschutz oder mit UV-Schutz gegen das Ausbleichen ausgerüstet sind.
Um sicherzugehen, dass der neue Überzug zur Einrichtung passt, sollten Sie ein Stoffmuster mit nach Hause nehmen. Das gilt besonders bei einem farbigen oder gemusterten Stoff. Falls die Wohnung ohnehin bunt eingerichtet ist, wählt man am besten eine bereits vorhandene Farbe. Wer einen gemusterten Teppich hat, setzt mit Vorteil auf einen Uni- oder zumindest kleingemusterten Stoff.
Beim Leder gilt: je naturbelassener, desto schöner und angenehmer – aber auch teurer. Natürliches Leder ist empfindlich gegenüber Licht, Schmutz und Schweiss. Sogenannte «gedeckte» Leder haben eine Beschichtung: Sie wirken dadurch etwas weniger natürlich, schützen aber besser vor Schmutz und Licht. Man kann ein Ledersofa auch umfärben lassen.
Sofa aufpolstern
Ist das Sofa unbequem oder die Sitzfläche eingesunken, kann man es aufpolstern lassen. Das übernimmt ebenfalls der Polsterer. Hier kann man wählen, wie hart das Sofa sein soll und wie stark der Rücken gestützt werden muss. Auch das Sofagestell kann restauriert werden.
Die Kosten fürs Aufpolstern schwanken je nach Material, Grösse und Form des Möbels zwischen rund 300 und 3000 Franken.
Als Material wird meistens Schaumstoff verwendet. Antike Möbel können auch mit dem Originalmaterial aufgefüllt werden: also zum Beispiel Kokosfasern und Rosshaar. Das ist allerdings teurer als eine Polsterung mit modernen Materialien.
Überwürfe und Kissen
Die günstigere Variante zum Neubeziehen ist ein Sofaüberwurf, auch Husse genannt: Das ist ein übergrosses Tuch, das über das ganze Sofa gelegt wird. Überwürfe werden auch als Fleckenschutz eingesetzt und kosten 50 bis 150 Franken. Strech-Hussen schmiegen sich der Form des Sofas an und sitzen besser. Sie sind meist aus Jersey-Stoff und kosten rund 50 Franken.
Überwürfe und Hussen sind in Einrichtungshäusern erhältlich, bei Jelmoli, Ackermann, La Redoute oder Bader kann man sie auch via Internet bestellen.
Als Hingucker oder Fleckenschutz eignen sich auch grosse Tagesdecken, die das ganze Sofa überziehen oder nur über die Lehne oder Sitzfläche gelegt werden. Es gibt sie aus Baumwolle, Wolle oder Vlies. Günstige Tagesdecken gibt es bei Ikea (zum Beispiel «Fabrina» für 13 Franken). Markentextilien findet man bei Pfister (zum Beispiel Tagesdecke «Bassetti-Venezia» für 269 Franken).
Auch mit Kissen kann man ein Sofa auf einfache und günstige Art aufpeppen. Preiswerte Kissen gibt es etwa bei Micasa (zum Beispiel das gesteppte Kissen «Ferdi» für rund 25 Franken). Wer mehr Geld ausgeben möchte, kann sich ein Kissen beim Polsterer massschneidern lassen und so farblich perfekt auf das Sofa abstimmen.
Flecken entfernen
Hier gilt dasselbe wie bei Kleidern: Flecken sollte man sofort entfernen. Wichtig: das Reinigungsmittel zuerst an einer unauffälligen Stelle testen. Feuchte Flecken lassen sich mit einem saugfähigen Tuch oder Papier abtupfen und dann mit verdünntem Teppich- oder Polstershampoo nachbehandeln. Auch Essigwasser (1 Liter Wasser, 5 Esslöffel Essig) entfernt Flecken. Aber auch hier gilt: die Wirkung zuerst an einer unauffälligen Stelle prüfen.
Tipp: Reinigungsmittel nie direkt aufs Sofa geben, sondern auf ein weisses Tuch. Den Fleck vom Rand zur Mitte hin auftupfen, anschliessend mit einem feuchten Tuch das übriggebliebene Shampoo ausreiben.
Auch Flecken auf Leder sollte man sofort mit einem saugfähigen Tuch entfernen. Danach den Fleck mit Lederreiniger behandeln. Sowohl bei Stoff als auch beim Leder kommt es auf die Fleckenart an: Blut zum Beispiel entfernt man mit kaltem Wasser, Kaffee mit lauwarmer Seife-Wasser-Lösung.
Weiter Infos zur Pflege und Reinigung von Sofas: