Die englische Supermarkt-Kette Waitrose hat den Ruf, ein Laden mit etwas besseren, edleren Produkten zu sein. Dort kauft ein, wer etwas auf sich hält. Die britische Boulevardpresse ­berichtet regelmässig über mehr oder weniger Prominente, die bei Waitrose ein und ­aus ­gehen. Jüngstes Beispiel: Anfang April ­wurde Kate Mountbatten-Windsor – die Ehefrau des britischen Prinzen William – in der ­Waitrose-Filiale von Norfolk gesichtet. 

Waitrose ist die teuerste Supermarkt-Kette in Grossbritannien. Das zeigen Erhebungen des Konsumentenmagazins «Which?». Kürzlich ­verschlug es auch mich bei einem ­Besuch in London in eine Waitrose-Filiale. Ich war ­gespannt – und wurde extrem enttäuscht.

Und zwar vom Preisniveau: Ein Kilo 

Fair­trade-Bananen kostete bei Waitrose ­umgerechnet nur rund 1 Franken, eine ganze Salatgurke bloss 75 Rappen und eine 200-Gramm-­Packung Lindor-Kugeln von Lindt gerade mal 7 Franken.   

In der Coop-Filiale im glarnerischen Netstal, wo ich häufiger einkaufe, kosten die gleichen Waren bis zu drei Mal so viel: Ein Kilo ­Fairtrade-Bananen gibts für fast 3 Franken, eine ­Salatgurke für Fr. 2.20 und die 200-Gramm-Packung Lindor-Kugeln für Fr. 9.50.

Das wäre wohl auch für Herzogin Kate zu ­teuer. Deshalb schaut sie sich ja auch nie im ­beschaulichen Netstal um.