Als Kind gehörte der jährliche Besuch des Europa-Parks im süddeutschen Rust einfach dazu. Ich war dann jeweils noch aufgeregter als vor Weihnachten und konnte kaum schlafen. Die Geisterbahn im italie­nischen Quartier, die Bobbahn im Walliser Dorf oder die Tiroler Wildwasserbahn im ­österreichischen Themenbereich – ich konnte von den Attraktionen einfach nicht genug bekommen.

Nach etlichen Jahren Pause bin ich kürzlich mit den eigenen Kindern in den Europa-Park zurückgekehrt. In dieser Zeit ist einiges gegangen, die Anlage um zahlreiche Bahnen und Themenbereiche gewachsen. Nachdem wir den Eingang passiert hatten und eine Weile durch den Park geschlendert waren, wurde klar: Mit den Erinnerungen aus meinen Kindheitstagen kommen wir nicht weit. Es muss ein Übersichtsplan her, sonst irren wir wie kopflose Hühner durch 
den Park.

Weil gerade kein Infostand in Sichtweite war, kam ich auf die Idee, die Gratis-App des Europa-Parks auf mein Smartphone zu laden. Dies, obwohl ich genau weiss, dass das Laden von Daten über auslän­dische Telefonnetze etwas teurer ist als zu Hause – ein Ärgernis, das der K-Tipp schon seit ­Jahren anprangert. Doch ich schlug alle Warnungen in den Wind. Die App herunterzuladen wird schon nicht so viel kosten, dachte ich.    

Die Quittung für dieses leichtfertige Handeln kam postwendend. Unmittelbar nach dem Herunterladen meldete mir mein Pro­vider per SMS: «Ihr Guthaben ist aufgebraucht.» 

Auf einen Schlag 30 Franken weg – für eine einzige App.

Fazit: Auch als Redaktor einer Konsumentenzeitschrift tappt man bisweilen blauäugig in Preisfallen. Wenigstens hatte ich auf­grund ­dieses Malheurs etwas zu schreiben für diese Kolumne.