Der Telekommunikationsanbieter Orange verspricht Preissenkungen, die keine sind. Man senke nun die Minutentarife um 5 Rappen auf 40 Rappen pro Minute. Das gilt für alle Kunden mit einem Abo.

Gleichzeitig passt das Unternehmen die Berechnungsschritte für alle Handykunden an. Es berechnet die Kosten nicht mehr pro 10 Sekunden, sondern pro Minute.

Wer also mit einem Orange-Handy eine Minute und eine Sekunde telefoniert, zahlt jetzt volle zwei Minuten. Damit steigt der Preis vor allem für Prepaid-Kunden: Neu kostet sie ein solches Telefonat 78 Rappen. Bisher waren es 46 Rappen. Auch Abokunden telefonieren teurer, sobald ihre Gratisminuten aufgebraucht sind.

Die Anpassung diene der besseren Vergleichbarkeit mit der Konkurrenz, rechtfertigt sich Orange. Auch Sunrise verrechnet seit Anfang 2009 im Minutentakt.

Viele Anbieter rechnen allerdings anders: Swisscom rechnet etwa alle 8 Sekunden ab. Die meisten europäischen Anbieter kalkulieren in 30-Sekunden-Intervallen.

Auch die Prepaid-Angebote von Migros, Coop und Aldi werden im Sekundentakt berechnet. Dort sind übrigens auch die Tarife tiefer als bei Orange.