«Juckt es Sie nicht in den Fingern, sich das neuste Smartphone zu holen?», fragt Orange die Kunden auf seiner Website. «Sie müssen nicht 12 Monate lang an dasselbe Handy gebunden sein. Nicht bei Orange.» Unter dem Namen Priority Service können Orange-Kunden unabhängig von ihrem Abo für 95 Franken pro Monat ihr Handy drei Mal pro Jahr gegen die jeweils «neusten Geräte» austauschen. Diese Handywechsel kosten somit pro Jahr 1140 Franken, plus Abokosten. 

Das Angebot ist nicht nur teuer, sondern auch ökologisch bedenklich. Smart­phones enthalten seltene Stoffe wie Neodym oder Tantal. Deren Abbau schadet Mensch und Natur (siehe saldo 6/13). Mit ihrer Aktion fördert Orange die Wegwerfmentalität. 

Orange-Sprecherin Therese Wenger widerspricht. Im Gegenteil: «Es gibt ein Kundensegment, das ohnehin immer das neuste Gerät will. Mit dem Priority Service können wir sicherstellen, dass die gebrauchten Handys zurückgegeben werden. Denn erst gegen Rückgabe des alten Gerätes gibt es ein neues.» Die zurückgebrachten Smart­phones würden rezykliert oder wieder verkauft, sagt Orange.