Der Atomunfall von Fukushima machte klar, wie wichtig die Ausbildung von Feuerwehrmännern ist. Deshalb hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi beschlossen, ab diesem Jahr in Schweizer Atomkraftwerken Feuerwehrübungen durchzuführen. Dabei trainiert die Betriebsfeuerwehr zusammen mit den Standortfeuerwehren ein realistisches Notfallszenario mit Verletzten.

Das Ensi hat exakt festgelegt, wie ein AKW-Notfall trainiert wird. Die Richtlinie weicht in zwei wichtigen Punkten von internationalen Empfehlungen ab: Erstens übt der Stab keine Schichtwechsel. Eine 24-Stunden-Übung wird auf die Bürozeiten dreier Tage verteilt. Zweitens wird ein Feuerwehr-Grosseinsatz nur alle acht Jahre geübt. 

Die Schweizer Kommission für nukleare Sicherheit kritisierte die Übungsanlage. Gegenüber saldo betont sie, sie bezweifle, dass die Feuerwehr das notwendige Wissen während acht Jahren behalten könne. 


Schweiz zu längeren Übungen ermahnt

Bereits 2011 kritisierte die internationale Atomenergieorganisiation IAEA die Schweiz. Sie schrieb: «Das Ensi wird ermutigt, längere Übungen zu initiieren und so den Ablauf über mehrere Schichtwechsel zu testen.» 

Ein Ensi-Sprecher entgegnet, Schichtwechsel müssten nicht zwingend nach acht Stunden erfolgen. Nächstes Jahr werde im AKW Beznau eine längere Notfallübung durchgeführt. Der Rhythmus von acht Jahren beziehe sich zudem nur auf Notfallübungen mit einem Feuerwehreinsatz als Schwerpunkt.