Die Forscher des Paul Scherrer Instituts in Villigen AG testeten in einer «Smogkammer» die Abgase von Mofas und Motorrollern bis 50 Kubikzentimeter Hubraum. Fazit: Für Velofahrer und Passanten kann es laut den Forschern ein «erhebliches Gesundheitsrisiko» darstellen, hinter solchen Zweitaktertöffs zu warten. Deren Motoren stossen grosse Mengen an organischen Aerosolen und aromatischen Kohlenwasserstoffen aus. Kohlenwasserstoffe verwandeln sich in der Luft in Feinstaub, Aerosole sind Bestandteile davon. Feinstaub begünstigt die Entstehung von Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten. 

Die neue Studie ist für Luftreinhaltungs-Experten keine Überraschung. Laut Felix Reutimann vom Bundesamt für Umwelt machen die Kleinmotorräder mit Zweitaktmotoren nur etwa 1 Prozent der Fahrleistung aller Schweizer Strassenfahrzeuge aus. Sie stossen aber 24 Prozent der Kohlenwasserstoffe und 21 Prozent der krebserregenden Benzolemissionen aus, die der gesamte Strassenverkehr verursacht. Grund: Die technisch einfachen Zweitaktmotoren blasen einen Mix aus nicht verbranntem Benzin, Schmieröl und Abgasen aus dem Auspuff. 

Laut Felix Reutimann stossen die meisten Zweitaktmotorräder mehr Schadstoffe aus, als die gesetzlichen Grenzwerte erlauben. Diese sind ohnehin relativ grosszügig. Kleinmotorräder dürfen heute noch rund drei Mal so viele Kohlenwasserstoffe ausstossen wie Töffs mit Viertaktmotoren, die weniger als 130 Stundenkilometer fahren. Erst ab dem Jahr 2020 gelten für alle motorisierten Zweiräder die gleichen Schadstoffnormen. 

Kurt Egli vom Verkehrsclub der Schweiz empfiehlt daher den Kauf eines E-Bikes oder eines Elektrorollers: «Sie verpesten die Luft nicht.»