Gerinnt mein Blut wegen Cordarone schlechter?
«Seit Jahren nehme ich den Blutverdünner Marcoumar. Vor kurzem hat mir der Arzt zusätzlich Cordarone fürs Herz verschrieben. Seither stimmen die Blutwerte nicht mehr. Kommt das vom neuen Medikament?»
Ja. Cordarone verstärkt die Wirkung des Blutverdünners Marcoumar. Dadurch entsteht ein erhöhtes Risiko für Blutungen, zum Beispiel im Magen. Es gibt verschiedene Lösungen für dieses Problem: Der Arzt verschreibt Ihnen ein anderes Medikament fürs Herz, verringert die Dosis von Marcoumar oder wechselt auf einen anderen Blutverdünner, wie zum Beispiel Xarelto.
Kann ich gegen die Blähungen Moviprep nehmen?
«Vor einer Darmspiegelung bekam ich das Präparat Moviprep. Danach hatte ich längere Zeit Ruhe vor meinen lästigen Blähungen. Kann ich das Mittel gelegentlich wieder nehmen?»
Nein. Moviprep ist kein geeignetes Mittel gegen Blähungen. Es ist nur vor Operationen und vor einer Darmspiegelung sinnvoll, um den Darm zu reinigen.
Wenn man Moviprep häufiger nimmt, kann es die Darmflora verändern. Dies hat möglicherweise negative Folgen für das Immunsystem und die Aufnahme von Nährstoffen. Probieren Sie es stattdessen mit Heilerde zum Einnehmen. Verzichten Sie gleichzeitig auf Zucker und sehr süsse Früchte. Das könnte Ihre Blähungen bessern.
Geschwollene Beine: Ist das Mittel gut für mich?
«Wegen Herzproblemen habe ich oft Wasser in den Beinen. Der Arzt verschrieb mir Losartan HCT. Ich vertrage es leider nicht so gut. Ist das Mittel das richtige für mich?»
Wahrscheinlich nicht. Das Medikament Losartan HCT enthält zwei Wirkstoffe gegen hohen Blutdruck. Der eine entwässert zusätzlich, der andere nicht. Da Sie bereits einen eher tiefen Blutdruck haben, sind beide Wirkstoffe zusammen zu viel. Deshalb fühlen Sie sich nicht wohl. Besser wäre ein Medikament, das nur einen Wirkstoff enthält. Und zwar einen, der entwässert – etwa Torasemid. Oder Sie nehmen ein Mittel, um das Herz zu stärken. Dafür gibt es auch etwas Pflanzliches: Weissdorn.
Manisch-depressiv: Medikament wechseln?
«Ich bin manisch-depressiv und muss deshalb Sequase nehmen. Meine Stimmung wechselt trotzdem stark im Lauf des Tages. Wäre ein Mittel besser, das länger wirkt?»
Ja, das könnte gut sein. Es gibt von Sequase auch ein Retard-Präparat. Es gibt den Wirkstoff über längere Zeit langsam ab. Das könnte Ihre Stimmung stabiler halten. Das Wechseln von einem Präparat auf das andere verursacht meist keine Schwierigkeiten. Besprechen Sie das Problem mit dem Psychiater. Zusätzlich empfehle ich Ihnen eine Psychotherapie.
Mittel gegen die Beschwerden vor der Mens?
«Vor der Periode fühle ich mich aufgeschwemmt und bin leicht reizbar. Oft bekomme ich auch Kopfschmerzen. Gibt es ein pflanzliches Mittel dagegen?»
Ja. Ich empfehle Ihnen ein Präparat mit Mönchspfeffer. Es gibt Tabletten oder Tropfen mit dem Extrakt dieser Heilpflanze. Machen Sie damit drei Monate lang eine Kur. Wenn das Mittel bei Ihnen gut wirkt, genügt es meist, das Präparat nur noch in den fünf bis zehn Tagen vor der Periode einzunehmen.
Cholesterin erhöht: Sind die Tabletten wirklich nötig?
«Der Arzt hat festgestellt, dass mein Cholesterin im Blut leicht erhöht ist. Sonst bin ich gesund. Kann ich etwas an meiner Ernährung ändern oder muss ich die Tabletten nehmen?»
Nein, bei Ihnen ist beides nicht nötig. Mit der Ernährung kann man den Cholesterinwert nur wenig beeinflussen. Und Tabletten braucht es nur, wenn der Wert sehr hoch ist oder Sie weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten haben. Dazu gehören Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, Diabetes oder eine familiäre Vorbelastung.
Muss ich für immer Blutverdünner nehmen?
«Mit 40 hatte ich eine Lungenembolie, danach drei Mal ein Gerinnsel in den Beinvenen. Der Arzt sagte mir, dass ich für den Rest meines Lebens den Blutverdünner Marcoumar nehmen muss. Stimmt das?»
Ja. Bei Ihnen funktioniert die Blutgerinnung wahrscheinlich seit Geburt nicht richtig. Deshalb verklumpt das Blut zu schnell. Es können sich immer wieder Gerinnsel bilden, die die Gefässe verstopfen. Das kann gefährlich sein. Aus diesem Grund müssen Sie den Blutverdünner weiterhin nehmen.
Sind «Juice plus»-Kapseln gut für den Blutdruck?
«Ich hatte einen leichten Hirnschlag und muss seither viele Pillen schlucken. Eine Freundin riet mir zu «Juice plus»-Kapseln. Sie würden meinen Blutdruck und die Blutfette normalisieren. Stimmt das?»
Nein. Es gibt keine Studien, die das bewiesen haben. «Juice plus» enthält Konzentrate aus verschiedenen Gemüsen und Früchten. Essen Sie besser frisches, saisonales Gemüse und Obst. Das ist günstiger und auf jeden Fall gesund. Bei Herz-Kreislauf-Krankheiten ist eine mediterrane Ernährung besonders gut. Sie enthält zusätzlich Olivenöl, Nüsse, Fisch und nur wenig Fleisch. Ihre Medikamente sollten Sie trotzdem weiterhin nehmen.
Nerv verletzt: Gibt es Alternativen zu Lyrica?
«Bei einer Leistenbruch-Operation verletzte der Chirurg einen Nerv. Seither habe ich an dieser Stelle stark brennende Schmerzen. Der Arzt riet zum Medikament Lyrica. Gibt es Alternativen, die weniger Nebenwirkungen -haben?»
Ja. Sie können das homöopathische Mittel Hypericum D6 ausprobieren. Nehmen Sie drei Wochen lang einmal pro Tag fünf bis zehn Kügelchen. Streichen Sie die schmerzende Stelle zusätzlich mit Johanniskrautöl ein und massieren Sie sie sanft. Auch Salben mit dem Chili-Wirkstoff Capsaicin können bei solchen Nervenschmerzen helfen. Allerdings müssen Sie die Salbe über längere Zeit anwenden.
Husten: Warum muss ich Säurehemmer schlucken
«Ich habe eine chronische Bronchitis und muss ständig husten. Die Ärztin gab mir ein Medikament für die Lunge sowie den Säurehemmer Pantoprazol. Doch ich habe keine Probleme mit dem Magen. Wieso soll ich das Mittel nehmen?»
Ein chronischer Husten kann auch durch Magensäure verursacht sein, die aufstösst. Wahrscheinlich hat Ihnen die Ärztin des halb den Säurehemmer verschrieben. Fragen Sie nochmals nach. Ob das Medikament auch Patienten hilft, die durch die Säure keine Beschwerden haben, ist umstritten. Sie können Pantoprazol drei Monate lang ausprobieren, um zu sehen, ob es gegen den Husten wirkt. Eine so kurze Therapie mit einem Säurehemmer verursacht kaum Nebenwirkungen.