Kommt der Juckreiz vom Kalzium?
«Meine Knochen sind brüchig. Neben den Bonviva-Spritzen vom Arzt muss ich Kalzium einnehmen. Kann es sein, dass dieses Präparat Juckreiz auslöst und mich nervös macht?»
Ja, zumindest das Jucken kann vom Kalzium kommen – auch wenn diese Nebenwirkung nur selten auftritt. Dass es auch nervös macht, ist hingegen nicht bekannt. Sie sollten das Präparat unbedingt weiterhin nehmen, solange Sie die Spritzen vom Arzt erhalten.
Manchmal hilft es, wenn man Kalzium am Abend nimmt. Dann spüren Sie die Nebenwirkungen vielleicht weniger stark.
Noch mehr Tabletten gegen Parkinson?
«Ich habe die Parkinson-Krankheit und muss drei Mal täglich Madopar-Tabletten nehmen. Etwa eine Stunde später wird mir schwindlig und ich fühle mich so blockiert, dass ich nichts mehr tun kann. Der Hausarzt möchte, dass ich noch mehr Madopar nehme. Ist das richtig?»
Ja. Sie nehmen eher zu wenig Madopar. Deshalb wäre es sinnvoll, die Dosis etwas zu erhöhen, damit es optimal wirkt. Zu Beginn der Behandlung können sich die Parkinsonbeschwerden vorübergehend verschlimmern. Um dies zu mildern, kann man kleinere Mengen des Medikaments öfters am Tag nehmen – bis zu sechs Mal. Oder man verwendet die Version von Madopar, die den Wirkstoff verzögert freisetzt.
Kann ich Pflanzenmittel kombinieren?
«Um Krankheiten vorzubeugen, nehme ich verschiedene natürliche Mittel wie Ginkgo, Preiselbeerkapseln, Echinaforce, Padmed circosan und Grünlippmuschel. Kann ich diese Mittel kombinieren?»
Ja, das sollte kein Problem sein. Allerdings ist es nicht sinnvoll, diese Mittel über lange Zeit ohne Grund zu nehmen. Der Körper kann sich an die Arznei gewöhnen. Dann wirken Mittel wie Ginkgo, Preiselbeeren oder Echinaforce bei einer Krankheit möglicherweise nicht mehr so gut.
Kapseln mit rotem Reis: Was soll ich jetzt tun?
«Im Gesundheitstipp habe ich gelesen, dass Kapseln mit Rotschimmelreis die Leber schädigen. Ich nehme seit zwei Jahren solche Kapseln – mit gutem Erfolg. Was soll ich jetzt tun?»
Verzichten Sie auf die Kapseln. Gehen Sie zu Ihrer Hausärztin und lassen Sie die Leberwerte überprüfen. Denn der Hauptwirkstoff von Rotschimmelreis kann wie chemische Cholesterinsenker ernsthafte Nebenwirkungen haben, unter anderem in der Leber. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin nochmals, ob Sie tatsächlich ein Medikament gegen das erhöhte Cholesterin brauchen.
Welche Mittel helfen gegen Pickel?
«Mein Enkel leidet unter den vielen Pickeln im Gesicht. Wie kann ich ihm helfen?»
Kaufen Sie ihm ein Waschgel mit Peeling. Das kann Ihr Enkel täglich oder jeden zweiten Tag anwenden, um die Haut zu reinigen und die verhornten Schüppchen auf der Hautoberfläche zu entfernen. So verstopfen sich die Poren nicht und es bilden sich weniger Pickel.
Muss ich den Cholesterinsenker nehmen?
«Ich habe zu hohen Blutdruck. Zudem ist meine Hauptschlagader im Bauch erweitert. Vor kurzem verschrieb mir der Arzt einen Cholesterinsenker. Soll ich ihn nehmen?»
Ja. Denn Sie haben ein hohes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb ist es nötig, das Cholesterin im Blut zu senken. Zudem kann das Medikament möglicherweise auch gegen die erweiterte Schlagader helfen. Es gibt Hinweise, dass solche Medikamente das Wachstum des Aneurysmas verlangsamen und das Risiko verkleinern, dass es platzt.
Wie komme ich vom Beruhigungsmittel los?
«Wegen Ängsten und Schlafproblemen nahm ich zwei Monate lang das Medikament Xanax. Weil ich nicht mehr davon loskam, musste ich in die Klinik. Jetzt bekomme ich Lithium und Sequase, doch die Ängste und die Unruhe sind geblieben. Was soll ich tun?»
Sprechen Sie nochmals mit dem Psychiater. Er sollte Ihnen nicht nur Medikamente verschreiben, sondern auch eine Psychotherapie. Dort lernen Sie, mit den Ängsten umzugehen. Haben Sie zudem noch etwas Geduld. Es dauert einige Zeit, bis man merkt, ob die beiden Medikamente wirken.
Zusätzlich können Sie das pflanzliche Mittel Calmedoron nehmen. Es beruhigt und man kann es gut zusammen mit Medikamenten gegen psychische Krankheiten nehmen.
Schweissausbruch: Sind die Pillen schuld?
«Ich muss mehrere Medikamente nehmen, weil ich an Vorhofflimmern leide. Unter anderem nehme ich Blutdrucksenker und Cordarone. Nachts habe ich Schweissausbrüche und einen heissen Kopf. Kommt das von den Pillen?»
Nicht unbedingt. Solche Schweissausbrüche können viele Gründe haben, zum Beispiel zu hohen Blutdruck. Sie sollten während der Schweissausbrüche den Blutdruck und den Puls messen und die Ergebnisse mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Lassen Sie zudem die Schilddrüsenwerte überprüfen. Denn das Medikament Cordarone kann dazu führen, dass die Schilddrüse zu wenig oder zu stark arbeitet. Die Folge sind ebenfalls Schweissausbrüche.
Mit Teufelskralle und Weihrauch gegen Arthrose?
«Ich habe Arthrose im Knie. Gegen die Schmerzen verwende ich abwechselnd Teufelskrallen-Balsam und Weihrauch-Gel. Ist das gut?»
Ja, wenn Ihnen diese Salben helfen, so spricht nichts dagegen. Lediglich bei Teufelskralle zum Schlucken ist Vorsicht geboten. In ganz seltenen Fällen können solche Präparate zu Geschwüren im Zwölffingerdarm oder zu Leberschäden führen, wenn man sie über längere Zeit nimmt. Bei Mitteln zum Einreiben ist das aber kein Problem.
Soll ich Demenz-Mittel nehmen?
«Ich habe immer mehr Mühe, mich an Namen zu erinnern. Der Hausarzt verschrieb mir gleich ein Medikament gegen Demenz, ohne weiter abzuklären. Soll ich das Mittel wirklich nehmen?»
Nein, Sie sollten damit noch zuwarten. Wenn man eine Demenz vermutet, muss man sie zuerst sorgfältig abklären. Am besten lassen Sie das an einer Memoryklinik machen. Solche Kliniken sind auf Alzheimer und andere Demenzkrankheiten spezialisiert. Zudem dürfen Sie sich von Demenzmedikamenten auch nicht zu viel versprechen. Sie können Demenz nicht heilen, sondern höchstens leicht verzögern.