Mit Weinlaub oder Rosskastanie gegen Krampfadern?
«In der Apotheke gibt es verschiedene pflanzliche Mittel gegen Krampfadern, zum Beispiel mit Rosskastanie oder mit rotem Weinlaub. Was nützt am besten?»
Bei diesen Mitteln ist der Nutzen sehr gering. Sie können zwar die Beschwerden etwas lindern, haben aber keinen Einfluss auf die Krampfadern.
Noch am besten wirken Venenmittel zum Schlucken, wie Tabletten und Kapseln mit Rosskastanie, mit rotem Weinlaub, Mäusedorn oder japanischem Schnurbaum. Sie stabilisieren die Gefässwände und können so das Anschwellen der Beine ein wenig verringern. Gute Studien fehlen allerdings. Gels und Salben hingegen sorgen nur für ein angenehmes Gefühl, da sie die Beine ein wenig kühlen.
Wann erholt sich mein Magen vom Antibiotikum?
«Zehn Tage lang musste ich das Antibiotikum Co-Amoxi nehmen. Es verursachte Übelkeit und ich verlor den Appetit. Milchprodukte vertrug ich gar nicht mehr. Seit einer Woche ist die Antibiotika-Kur vorbei, aber es geht mir nicht besser. Warum dauert das so lange?»
Das Antibiotikum hat nicht nur die krank machenden Bakterien bekämpft, sondern auch die «guten» Bakterien im Darm geschädigt. So geriet die Darmflora durcheinander. Es braucht einige Zeit, bis sich sie sich wieder erholt hat.
Sie sollten noch etwas Geduld haben und in dieser Zeit nur essen, worauf Sie wirklich Lust haben. Manchmal helfen auch Präparate mit probiotischen Bakterien wie Bioflorin oder mit Pilzen wie Perenterol. Sie helfen der Darmflora, sich zu erholen.
Ist Bilol das richtige Mittel für meinen Blutdruck?
«Gegen meinen hohen Blutdruck bekomme ich das Medikament Bilol. Die Werte sind trotzdem sehr hoch und ich fühle mich oft schlapp. Ist Bilol richtig für mich?»
Nein. Bilol ist ein Betablocker und macht häufig müde. Diese Medikamente setzt man nur noch in speziellen Situationen gegen hohen Blutdruck ein, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder wenn der Puls sehr hoch ist. Für Sie wäre ein anderes Mittel gegen Bluthochdruck besser, zum Beispiel Captopril, Coversum oder Zestril.
Trockener Mund: Welches Mittel ist schuld?
«Mein Mund fühlt sich trocken an, der Hals brennt und manchmal habe ich Atemnot. Ich nehme Blutdruckmittel, den Säurehemmer Nexium und Zyloric wegen erhöhter Harnsäurewerte. Könnte eines der Mittel die -Ursache sein?»
Wahrscheinlich ist es der Säurehemmer Nexium. Er führt gelegentlich zu einen trockenen Mund. Der Arzt hat Ihnen das Medikament gegen Sodbrennen verschrieben, das unterdessen gebessert hat.
Haben die Beschwerden nachgelassen, sollte man den Säurehemmer vier bis sechs Wochen später schrittweise absetzen. Damit sollte auch die Mundtrockenheit bessern. Wenn nicht, könnte man auch die Dosis von Zyloric reduzieren.
Welche Mittel helfen gegen Infekt der Scheide?
«Ich habe eine Scheideninfektion mit Gardnerella-Keimen. Mein Mann und ich nahmen Antibiotika. Trotzdem flammt der Infekt immer wieder auf – vor allem nach dem Sex. Was kann ich tun?»
Die Scheidenflora lässt sich mit verschiedenen Mitteln verbessern. So haben es Keime wie Gardnerella schwerer, sich anzusiedeln. Eine Möglichkeit sind Tampons mit Bifidusjoghurt oder Milchsäurezäpfchen aus der Drogerie. Wenn das nicht hilft, gibt es Klistiere mit Milchsäure, um ein- bis dreimal pro Woche die Scheide zu spülen. An den restlichen Tagen verwenden Sie Vaginaltabletten mit Majoran und Melisse. Sie unterstützen die guten Bakterien. Auf Geschlechtsverkehr müssen Sie nicht verzichten. Sie sollten aber eine Zeitlang Kondome verwenden.
Hilft Floradix gegen den Eisenmangel?
«Der Arzt hat festgestellt, dass ich zu wenig Eisen habe. Er empfiehlt eine Infusion mit einem Eisenpräparat. Wäre das pflanzliche Mittel Floradix eine Alternative?»
Ja. Floradix ist ein Gemisch aus Fruchtsäften, Kräuterextrakten und Eisengluconat. Mit Früchten und Kräutern kann der Darm das Eisen sehr gut aufnehmen – besser als mit normalen Eisentabletten. Wenn Sie allerdings an sehr schwerem Eisenmangel leiden, müssen Sie das Präparat mindestens drei Monate lang zweimal pro Tag nehmen, bis die Eisenspeicher im Körper wieder gefüllt sind.
Reizblase: Darf ich Medikament häufiger nehmen?
«Der Arzt hat mir gegen die Reizblase das Medikament Spasmo-Urgenin verschrieben. Es wirkt zu wenig. Deshalb würde ich gerne zwei statt nur ein Dragee pro Tag nehmen. Verträgt sich das mit den Parkinson-Mitteln?»
Zwei Dragees pro Tag sind zwar die normale Dosis von Spasmo-Urgenin. Allerdings kann das Mittel bewirken, dass das Parkinson-Medikament Madopar weniger nützt. Deshalb sollten Sie die Menge nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt erhöhen.
Bei einer Reizblase hilft oft auch ein Blasentraining. Tipps dazu finden Sie auf dem Gesundheitstipp-Merkblatt.
Gratis-Merkblatt Blasentraining
Zum Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder zu bestellen gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bei: Gesundheitstipp, «Blasentraining», Postfach 277, 8024 Zürich
Co-Aprovel auch für Diabetes-Patienten?
«Mein Mann hat Diabetes und hohen Blutdruck. Dagegen bekommt er unter anderem das Blutdruckmittel
Co-Aprovel. Eignet es sich auch für Patienten mit Diabetes?»
Das muss man von Fall zu Fall entscheiden. Co-Aprovel enthält zwei Wirkstoffe. Einer davon kann den Blutzucker ein wenig erhöhen. Das heisst aber nicht, dass das Medikament bei Diabetes ungeeignet ist. Denn grundsätzlich ist der Wirkstoff bewährt und senkt den Blutdruck gut.
Man muss deshalb bei jedem Patienten abwägen, ob bei ihm die Vorteile oder die Nachteile des Medikaments überwiegen.
Entzündeter Magen: Hilft das Mittel?
«Mein Sohn hat viel Stress bei der Arbeit und isst unregelmässig. Schon zweimal hatte er eine Entzündung der Magenschleimhaut. Der Arzt verschrieb ihm Esomep. Ist das Mittel gut für ihn?»
Ja. Esomep hemmt die Produktion der Magensäure. So kann sich die entzündete Magenschleimhaut erholen. Längerfristig wäre es aber besser, wenn Ihr Sohn regelmässiger isst, am besten etwas Leichtes und kleine Portionen. Auch Mandeln und Kartoffelsaft tun dem angegriffenen Magen gut.
Ihr Sohn sollte hingegen allzu viel Kaffee, Nikotin und Pfefferminztee meiden. Sie reizen den Magen.