Brauche ich den Blutverdünner?
«Ich leide an Vorhofflimmern. Der Arzt hat mir neben einem Beta-blocker auch den Blutverdünner Xarelto verschrieben. Ist das Medikament nötig?»
Ja. Denn Sie haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel. Bei Vorhofflimmern wird das Blut im Herz nicht mehr genügend durchmischt. So kann es leicht verklumpen und ein Gefäss verstopfen. Der Blutverdünner Xarelto beugt dem vor. Eine Alternative wäre der bewährte Blutverdünner Marcoumar.
Weiterhin Betaserc gegen Schwindel?
«Ich bin über 80 und stürze häufig. Die Ärzte fanden keine Ursache, verschreiben mir jedoch seit Jahren Betaserc gegen Schwindel. Soll ich es weiterhin nehmen?»
Nein. Wenn Betaserc Ihnen bisher nicht geholfen hat, können Sie es absetzen. Es ist gut möglich, dass Sie unsicher auf den Beinen sind, weil sich die Muskeln mit dem Alter und bei wenig Bewegung abgebaut haben. Eine Physiotherapie könnte Ihnen helfen.
Darf ich Propecia nehmen?
«Gegen meinen Haarausfall möchte ich das Medikament Propecia nehmen. Verträgt sich dieses mit meiner Blutdruckpille Coversum?»
Ja. Die Kombination der beiden Medikamente ist kein Problem. Allerdings verursacht Propecia häufig Nebenwirkungen. Das Medikament führt zu Problemen mit der Erektion und vermindert das sexuelle Verlangen. Besondere Vorsicht ist am Platz, wenn eine schwangere Frau im selben Haushalt wohnt. Kommt sie mit dem Wirkstoff in Kontakt, kann dies den Fötus schädigen.
Erhalte ich zu viel Blutdruckmittel?
«Ich bin 83 und habe leichten Bluthochdruck. Deshalb nehme ich seit Jahren Metozerok. Jetzt hat mir der Arzt zusätzlich Ramipril verordnet, zuerst nur 5 Milligramm, dann 10. Ich vertrage es nicht gut. Ist das Mittel zu hoch dosiert?»
Wahrscheinlich ja. In Ihrem Alter reicht meistens eine geringere Menge Ramipril. Nehmen Sie weiterhin Metozerok und nur 5 Milligramm Ramipril. Messen und notieren Sie regelmässig Ihre Blutdruckwerte und besprechen Sie dann das Ergebnis mit Ihrem Hausarzt.
Beschwerden vom Krebsmittel?
«Ich hatte Brustkrebs und muss nun fünf Jahre lang das Medikament Femara nehmen. Nun habe ich Kopfweh, mir ist schwindlig und ich sehe verschwommen. Sind das Nebenwirkungen von Femara?»
Ja, das sind typische Nebenwirkungen. Da Sie das Medikament aber erst seit fünf Tagen nehmen, sollten Sie noch nicht aufgeben. Oft lassen die Nebenwirkungen mit der Zeit nach.
Zusätzlich ist es gut, wenn Sie viel trinken. Das bessert die Beschwerden. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, ein Medikament wie Femara zu nehmen. Es vermindert das Risiko eines Rückfalls deutlich.
Ekzem auf der Kopfhaut: Was tun?
«Meine Kopfhaut ist gerötet und juckt. Der Hautarzt hat jetzt ein atopisches Ekzem festgestellt und mir ein Shampoo mit Kortison gegeben. Ich bin aber unsicher, ob ich das wirklich anwenden soll. Ich habe bereits das Hair-Shampoo von Lubex ausprobiert. Doch das hilft nicht viel. Was soll ich tun?»
Wahrscheinlich brauchen Sie doch ein Shampoo mit Kortison. Wenn Sie das Gefühl haben, es sei zu stark, können Sie das Shampoo mit etwas Wasser verdünnen. Wechseln Sie beim Haarewaschen mit dem Lubex-Produkt ab. Zwischendurch können Sie auch ein mildes Shampoo für juckende, empfindliche Kopfhaut verwenden.
Mehr Pillen gegen unruhige Beine?
«Ich leide an unruhigen Beinen und kann deshalb kaum noch schlafen. Die Ärztin in der Kurklinik gab mir deshalb vor einem Monat die Medikamente Lyrica und Sifrol. Diese zeigten bisher keinen Erfolg. Die Ärztin sagt, ich solle einfach mehr von den Pillen nehmen. Soll ich das wirklich tun?»
Nein. Ich rate Ihnen davon ab, selber mit der Dosis dieser Medikamente zu experimentieren. Besprechen Sie das Problem besser mit Ihrem Hausarzt. Er sollte auch untersuchen, ob nicht andere Ursachen für die unruhigen Beine vorliegen. Das könnte ein Mangel an Eisen oder ein Nierenproblem sein.
Darf ich Zomig so oft nehmen?
«Seit 30 Jahren habe ich immer wieder Migräne. Am besten hilft mir das Medikament Zomig. Manchmal nehme ich es mehr als dreimal pro Woche. Kann ich das weiterhin so halten?»
Nein, besser nicht. Wenn man Migränemittel wie Zomig allzu häufig einnimmt, kann dies zu Symptomen führen, die Entzugserscheinungen ähnlich sind und die sich wie eine neue Migräneattacke anfühlen.
Aus diesem Grund sollten Sie Zomig an höchstens zehn Tagen pro Monat nehmen. Führen Sie ein Migräne-Tagebuch, in dem Sie Ihre Beschwerden und die Umstände notieren. So können Sie – zusammen mit einem Migräne-Spezialisten – herausfinden, was bei Ihnen die Attacken fördert.
Ich empfehle Ihnen zudem, Magnesium einzunehmen. Auch sollten Sie regelmässig Sport treiben und eine Entspannungsmethode erlernen.
Gibts Alternativen zu Valsartan?
«Gegen meinen hohen Blutdruck muss ich zweimal pro Tag Valsartan-Tabletten nehmen. Doch von diesem Medikament bekomme ich Husten und einen verschleimten Hals. Deshalb versuchte ich es mit einem anderen Mittel. Doch dieses senkte den Blutdruck zu wenig. Der Arzt sagte mir, es gebe für mich keine Alternative zu Valsartan. Ist das tatsächlich so?»
Nicht unbedingt. Hilfreich wäre vielleicht ein Kombinationsmedikament wie zum Beispiel Co-Valsartan. Es enthält nur halb so viel Valsartan, wie Sie jetzt nehmen. Dieses Medikament vertragen Sie unter Umständen viel besser. Zusätzlich enthält das Mittel einen Wirkstoff, der entwässert und so den Blutdruck senkt.
Am besten besprechen Sie diese Möglichkeit mit Ihrem Hausarzt.
Heuschnupfen: Soll man Spray höchstens eine Woche verwenden?
«Mein Mann ist auf Gräserpollen allergisch. Vor allem am Abend ist seine Nase verstopft. Bisher half nur Triofan- Schnupfenspray. Eigentlich sollte man diesen höchstens eine Woche lang anwenden. Gilt das auch, wenn der Spray nur einmal am Tag nötig ist?»
Ja. Schnupfensprays sollte man auch dann nicht über längere Zeit einsetzen. Triofan enthält einen Wirkstoff, der die Gefässe verengt. Das ist vor allem bei Bluthochdruck problematisch. Zudem gewöhnt sich der Körper daran und braucht dann immer wieder Spray. Besser bei Heuschnupfen sind Nasensprays mit Kortison, etwa Avamys, oder eine Kombination von Kortison und einem Allergiemittel wie Dymista. Patienten vertragen diese längerfristig besser.