Antibabypille noch mit 50 nehmen?

«Seit zwanzig Jahren nehme ich ohne Unterbruch die Antibaby­pille. Jetzt bin ich bald 50 Jahre alt. Soll ich ­damit aufhören?»

Es wäre besser, wenn Sie auf die Verhütungspille verzichten würden. Denn neben der Pille haben Sie weitere Risikofaktoren für ein Blutgerinnsel. Dazu gehören Ihr Alter, das Übergewicht und die Krampfadern. 

Wenn Sie die Pille absetzen, spüren Sie vielleicht erste Anzeichen der Wechseljahre. Dann sollten Sie auf keinen Fall wieder die Pille schlucken. Denn in den ersten Monaten – das gilt auch nach einer Pause – ist das Risiko für Blut­gerinnsel besonders gross. Lindern Sie Beschwerden stattdessen mit pflanzlichen Mitteln wie Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze. 

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Bei Kopfschmerzen zusätzlich Aspirin?

«Ich schlucke täglich Aspirin Cardio fürs Herz. Darf ich bei Kopfweh ­zusätzlich zwei Tabletten mit Aspirin nehmen?»

Besser nicht. Der Wirkstoff von Aspirin verdünnt das Blut. Je mehr Sie davon nehmen, desto grösser ist das Risiko für Blutungen, zum Beispiel im Magen. Eine gute Alternative sind Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol. Dazu gehören Dafalgan, Pa­nadol und Acetalgin. 

Nach Gürtelrose: Was hilft mir?

«Ich hatte eine Gürtel­rose im Gesicht. An dieser Stelle ist ein unan­genehmes Kribbeln geblieben. Die Mittel vom Arzt vertrug ich nicht oder sie halfen kaum. Gibt es Alter­na­tiven?»

Ja. Das homöopathische Mittel Mezereum hat sich für solche Beschwerden nach einer Gürtelrose bewährt. Nehmen Sie zehn bis vierzehn Tage lang täglich fünf Kügelchen in der Potenz C30. 

Besser operieren statt Kortison?

«Ich habe einen verengten Spinalkanal und deshalb starke Rückenschmerzen. Der Arzt gab mir zweimal eine Kortisonspritze. Das half aber nur wenige Wochen. Jetzt rät er mir zu ­einer Operation. Ist das sinnvoll?»

Ja. Man sollte höchstens drei- bis viermal pro Jahr eine solche Behandlung mit Kortison machen. Sonst überwiegen die Nachteile. Die Spritzen können zum Beispiel das Gewebe oder die Knochen schädigen.

Da Ihnen die Spritzen nur wenige Wochen helfen, eignen sie sich nicht für eine langfristige Therapie. Deshalb wäre eine Opera­tion wahrscheinlich am ­besten.

Antibiotikum absetzen?

«Seit drei Tagen bin ich stark erkältet und habe Fieber. Der Arzt gab mir das Antibiotikum Azithromycin. Nach der ersten Tablette bekam ich Angstzustände. Darf ich auf die restlichen verzichten?» 

Ja. Das Antibiotikum kann in seltenen Fällen solche Angstzustände auslösen. Wahrscheinlich brauchen Sie es gar nicht. Denn meistens sind Viren die Ursache fiebriger Infekte. Dagegen helfen Antibiotika nicht. Nehmen Sie nach Bedarf ein Schmerzmittel wie Dafalgan oder Ibuprofen. Das senkt auch das Fieber. Gehen Sie nochmals zum Arzt, wenn sich Ihr Zustand verschlechtert oder wenn es Ihnen nach 5 bis 7 Tagen nicht besser geht. 

Entzündeter Darm: Sind Zäpfchen gut?

«Mein Enddarm ist ­chronisch entzündet. Deshalb verwende ich ­Salofalk-Zäpfchen. Die Entzündungswerte im Blut sind zwar besser, aber ich habe noch immer Beschwerden. Warum?»

Wahrscheinlich hat sich die Entzündung im Darm noch nicht ganz beruhigt, auch wenn die Blutwerte besser sind. Ein Grund könnte sein, dass die Zäpfchen die Schleimhaut des Darms reizen. Es gibt Salofalk auch als Tabletten oder Granulat. Ein natürliches Mittel sind Flohsamen. Sie verbessern die Festigkeit des Stuhls und hemmen die Entzündung.

Krämpfe wegen Blutdruck-Mittel?

«Der Arzt hat mir vor ­einem Monat Amlodipin gegen den hohen Blutdruck verschrieben. Seither habe ich nachts Krämpfe in den Waden. Kommt das vom Medikament?»

Ja, das ist gut möglich. Amlodipin verursacht gelegentlich Muskelkrämpfe. Das kann auch bei ähnlichen Blutdrucksenkern wie Baypress, Lomir oder Zanidip passieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er soll Ihnen ein anderes Medikament verschreiben. 

Sind die Hormone gut für mich?

«Seit 30 Jahren verwende ich Östrogenpflaster, weil ich keine Gebärmutter und Eierstöcke mehr habe. Der Arzt will mir nun zusätzlich Progesteron verschreiben, weil ich Stimmungsschwankungen habe. Ist das gut für mich?»

Nein. Sie sind unterdessen 70 Jahre alt. In diesem Alter sind Hormonpräparate unnötig, egal, ob mit Östrogen oder Progesteron. Die Hormone könnten Ihnen sogar schaden. Denn sie ­erhöhen das Risiko für Schlag­anfall, Brustkrebs und Herzinfarkt. Ihre depressiven Ver­stim­mun­gen können auch andere Ur­sachen haben, sei es die dunkle Jahreszeit oder seien es persönliche Lebensumstände. Ein ausführliches Gespräch mit dem Hausarzt wäre aus diesen Gründen sinnvoller als Hormonpräparate. 

Brauche ich den Cholesterinsenker?

«Seit einem leichten Schlaganfall muss ich ein Medikament gegen das Cholesterin nehmen. Es war nur eine Streifung und hatte keine Folgen. Sonst bin ich gesund. Brauche ich die Pillen noch?»

Ja. Sie sollten das Medikament weiterhin nehmen. Sie vertragen es ja gut. Nach einer Streifung haben Sie ein deutlich erhöhtes Risiko für einen weiteren Schlaganfall. Dieser verläuft vielleicht nicht so glimpflich wie der letzte. Der Cholesterinsenker vermindert dieses Risiko. 

Fondue: Welches Mittel hilft beim Verdauen?

«In letzter Zeit habe ich öfters Mühe, fettiges Essen wie Fondue zu verdauen. Ein Artischocken-
Präparat vertrug ich schlecht. 
Gibt es noch andere pflanzliche Mittel?»

Ja. Es gibt viele Pflanzen, die beim Verdauen helfen. Dazu gehören Anis, Fenchel, Ingwer, Kümmel, Kurkuma, Melisse, Pfefferminze und Kamille. Sie können sie als Tee trinken. Oder Sie verwenden ein kombiniertes Präparat wie das tibetische Heilmittel Padma Digestin. 

Weniger empfehlenswert sind Präparate wie Iberogast, die Schöllkraut enthalten. Sie stehen im Verdacht, die Leber zu schädigen.