Manuela Grasso und ihre Firma Men Mobile Entertainment Network GmbH haben Männer wie Urs Kaiser (Name geändert) aus Dübendorf im Visier. Als Kaiser auf das Inserat «Geizpreis nur 7,5 Rappen/Min Ganz anonym live» aufmerksam wird, zögert er nicht lange und wählt die 071er-Nummer. Animiert von der Bandansage, wählt er sich in den Live-Chat ein. Innert neun Tagen plaudert er knapp 50 Minuten mit verschiedenen Frauen. Er meint, für vier Franken telefoniert zu haben.

Fehlanzeige: Wenige Tage nach dem letzten Gespräch erhält Kaiser eine Rechnung von 135 Franken. Absender: Men Mobile. Manuela Grasso verweist auf die allgemeinen, am Telefon abhörbaren Geschäftsbedingen. Während 16 langer Minuten wird dem Benutzer sinngemäss mitgeteilt: Der Vertrag gilt, sobald das erste Live-Gespräch beginnt. Der Kunde löst aber auch ein Monatsabo für 30 Stunden.

Gemäss Guido Sutter, Chefjurist beim Staatssekretariat für Wirtschaft, verstösst Men Mobile damit gegen die Preisbekanntgabeverordnung: «In der Werbung muss der Preis des gesamten Pakets angegeben werden.»

Der K-Tipp rät: Men-Mobile-Rechnung nicht zahlen und bei einer allfälligen Betreibung Rechtsvorschlag erheben.