Wir haben seit drei Monaten einen Kater zu Hause. Er heisst Alvin (sprich: «Älwin, runter vom Tisch!») und ist zweifarbig: orange und weiss. Unser Herz hat Alvin noch nicht so richtig erobert. Dazu beisst und kratzt er uns zu häufig. In den meisten Fällen grundlos. Ein kleines Jucken des Fingers deutet er bereits als Kampfansage. Dann macht er einen Satz und beisst rein.

Zuvor hatten wir uns lange überlegt: Hund oder Katze? Ich rechnete nach: Eine Katze ist viel günstiger im Unterhalt als ein Hund. Alvin reichen zwei kleine Beutel Fleisch pro Tag. Das kostet mich bei Migros oder Coop nur 50 Rappen. 

Alvin macht aber nicht die geringsten Anstalten, sich für die 50 Rappen Lebens­kosten ein bisschen erkenntlich zu zeigen. Sitze ich vor dem Fernseher und würde gerne mit ihm etwas kuscheln, hockt er stur in zwei Metern Entfernung da und starrt mich eine halbe Stunde an. 

Manchmal frage ich mich, ob ein Hund nicht doch besser wäre. Die fressen zwar kostenintensiver, und ich müsste in Zürich eine teure Hundeschule mit ihm besuchen. Aber so ein Hund ist wohl anschmiegsamer als Alvin, und ich könnte ihn wahlweise auch als Wachhund verwenden.

Katze oder Hund? Eine schwierige Frage. Zumal Alvin gestern doch auf meinen Schoss sprang und sich kraulen liess. Er schnurrte sogar! Ich glaube, wir behalten ihn doch. Er erinnert mich an meine Frau. Bei ihr musste ich auch lange betteln, bis wir uns endlich fanden.