Konsument Frenkel ist ein kleiner Gambler. Jeden Freitag kaufe ich mir am Kiosk ein Happy-Day-Los für 10 Franken. Vor zwei Jahren gewann ich 100 Franken. Über 100 Mal aber kaufte ich Nieten. 

Das kümmerte mich nicht allzu sehr. Denn ich weiss: Dank mir werden zahlreiche Hilfsprojekte unterstützt. Hunger in der Schweiz? Arme Bergbauern? Kinder ohne Kleider? Ich unterstütze sie alle, weil ich meistens verliere und mein Einsatz dem riesigen Swisslos- Spendentopf zugute kommt. 

Kürzlich druckte ich alle Begünstigten aus, denen Swisslos im letzten Jahr aus der Patsche half. Das waren über 100 A4-Seiten. Die Lektüre dauerte länger. So viel Kummer und Leid in der Schweiz!

Einer dieser Bedürftigen stach mir besonders ins Auge: der Segel- und Yachtclub Herrliberg ZH. Im August zum Sommerfest liess man den Koch gemäss Club-Website «für das hervorragende Engadinerbuffet» aus St. Moritz einfliegen. Im «festlich hergerichteten Clubareal» liessen sich Gäste und Mitglieder das Essen munden. Kein Wunder, klaffte plötzlich ein Loch in der Kasse. Swisslos hatte Erbarmen und schenkte dem Segel- und Yachtclub zwei neue Segelboote. 

Ein paar Kilometer weiter die Zürcher Goldküste hinab liegt Stäfa. Der Bettelbrief des Segelklubs Stäfa an Swisslos umfasste mehrere Posten, darunter ein Valiant 470 Sport. Das ist ein 40 PS starkes Schlauchboot, es kostet über 8500 Franken. Swisslos erfüllte dem Segelklub die Wünsche.

Seither habe ich mir vorgenommen, nach einer Niete nie mehr zu fluchen. Denn ich weiss: Das Geld geht an wirklich Bedürftige.