Wer etwas zu verkaufen hat oder etwas Bestimmtes sucht, informiert sich heute vorwiegend via Internet. In der Schweiz gibt es drei grosse Plattformen mit Kleinanzeigen: Olx.ch, Anibis.ch und Tutti.ch. Olx hiess bis Ende des letzten Jahres Ricardolino und wird von der Ricardo AG in Zug betrieben, Tutti von der Tamedia und Anibis von Ringier.
Wo fahren Käufer und Verkäufer am besten? Aus Sicht der Käufer interessiert vor allem die Auswahl der Angedie Seriosität der Verkäufer. Zudem sollte man abgesichert sein, damit beim Kauf nichts schieflaufen kann. Weiter sollte der Handel möglichst spesenfrei möglich sein.
Für Käufer sind alle Portale kostenlos. Die Auswahl ist bei Anibis am grössten. Wer zweifelhaften Angeboten aus dem Weg gehen will, wählt Tutti. Dort werden dubiose Anzeigen von Hellsehern oder Kartenlegern sowie Sexinserate nicht aufgeschaltet. Auf Tutti ist aber die Zahl der Angebote kleiner, zudem sind die Suchmöglichkeiten beschränkt.
Tutti, Anibis: Gegen Aufpreis bessere Inserateplatzierung
Für Verkäufer sind die Kosten und die Reichweite ihrer Inserate besonders wichtig. Für sie eignet sich Anibis gut. Die Plattform erreicht am meisten Interessenten. Die zweitgrösste Reichweite hat Tutti, am wenigsten Olx. Wer gratis inserieren möchte, entscheidet sich dagegen für Olx. Nur dort sind Inserate für die Verkäufer immer kostenlos. Zudem können Verkäufer dort ihre Kleinanzeige per Mausklick kostenlos an die Spitze der jeweiligen Anzeigenkategorie setzen lassen. Diese Möglichkeit steht aber allen offen – der Spitzenplatz kann also schnell wieder weg sein.
Auch Tutti und Anibis publizieren Kleinanzeigen gratis. Bei beiden Plattformen ist eine bessere Platzierung nur gegen Bezahlung zu haben. Solche Anzeigen sind auch deutlich grösser und lassen sich mit Bildern des Kaufgegenstandes ergänzen. Dafür verlangt Anibis bis zu 24 Franken pro Anzeige, Tutti bis zu 89 Franken. Nachteil für die Gratisinserenten: Ihre Anzeigen können neben bezahlten Inseraten untergehen.
Die Aufgabe der Anzeigen ist bei allen Portalen unkompliziert. Bei Anibis sind einige Schritte mehr nötig, bis das Inserat bereit ist. Dafür kann man bis zu zehn Bilder hochladen – auf Olx sechs und auf Tutti fünf.
Suchfunktionen: Bei Tutti weniger praktisch als bei Anibis und Olx
Am einfachsten ist die Suche bei Olx. Dort gibt man zuerst bestimmte Kategorien wie Bücher oder Elektronik ein – und sucht dann nach Kantonen oder Aktualität weiter. Die Ergebnisse lassen sich nach ihrem Preis sortieren. Praktisch ist auch Anibis. Dort ist die Suche ebenfalls nach Preis oder geografischen Kriterien möglich. Bei Tutti hingegen muss man zuerst im eigenen Kanton suchen, danach kann man die Suche auf die ganze Schweiz ausdehnen.
Mit der Sicherheit ist es bei keiner der drei Plattformen weit her: Auf Kleinanzeigenportalen tummeln sich auch unseriöse Händler. Bei allen Portalen kann man sich unter einem beliebigen Namen anmelden. Dazu braucht es lediglich eine E-Mail-Adresse. Die Angabe einer Postadresse ist freiwillig. Anibis verlangt von Inserenten noch eine Handynummer.
Tipp: Wenn immer möglich die persönliche Übergabe der Ware gegen Geld vereinbaren. Nie Geld vorauszahlen, bevor man die Ware prüfen konnte. Weder Geld noch Waren ohne Sicherheit überweisen oder versenden.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Anibis.ch
Für Käufer
+ Grosse Auswahl
+ Gute Suchfunktion
+ Inserat nicht älter als 30 Tage
< Teils zweifelhafte Angebote
< Geringe Sicherheit
Für Verkäufer
+ Grosse Reichweite
+ Bewerbung des Inserats (kostenpflichtig)
+ Viele Bilder möglich
< Geringe Sicherheit
< Eher kurze Laufzeit
Olx.ch
Für Käufer
+ Grosse Auswahl
< Teils zweifelhafte
Angebote
< Geringe Sicherheit
Für Verkäufer
+ Gratis
+ Einfache Inserateaufgabe
+ Keine Nachteile bei der Platzierung von Gratisinseraten
+ Inserate bleiben lange aufgeschaltet
< Kleine Reichweite
Tutti.ch
Für Käufer
+ Kaum zweifelhafte Inserate
< Kleine Auswahl
< Geringe Sicherheit
< Eingeschränkte Suchmöglichkeiten
Für Verkäufer
+ Keine Registrierung nötig
+ Bewerbung des Inserats möglich (kostenpflichtig)
< Zusatzleistungen teuer