Gesüsster Kaffee stösst manchen Kunden in Schweizer Lokalen zurzeit sauer auf: Denn statt Matterhorn und Alpenveilchen zieren viele Zuckerbeutel nun überschwemmte Strassen und zerstörte Autos. Der Anlass: die Überschwemmungskatastrophe in Brig im Jahr 1993.

Aber auch Soldaten im Krieg, ein Lawinenunglück oder der ausgebrannte Atomreaktor von Tschernobyl zieren die kleinen Zuckertüten.

Diese Katastrophenbilder sind Teil einer Serie zum 100-jährigen Bestehen der Aargauer Zuckermühle Rupperswil AG. Auf den Säckchen werden wichtige Ereignisse der vergangenen hundert Jahre gezeigt.

Den Konsumenten vergeht nach der dunklen Geschichtsstunde wohl die Lust nach Süssem. Doch der Hersteller der Beutelchen hatte anderes im Sinn: «Die Fotos sollen Diskussionen auslösen», sagt Zuckermühle-Vizedirektor Max Schärer.

mmn