«Speziell die Grossmetzgereien haben die Herstellung und die Lagerung der Produkte nach wie vor nicht im Griff.» Das schreibt das Kantonslabor Bern nach einer Schinken-Stichprobe bei 27 Metzgereien, darunter sechs Grossbetriebe. Dort erhoben die Kontrolleure 69 Proben Hinter- und Vorderschinken sowie Burehamme. Ernüchternd: 34 Proben waren verkeimt und/oder enthielten zu viel Wasser.

Die Resultate im Detail: 20 Schinken wiesen zu viele Schmutzkeime auf, 7 davon waren sogar verdorben. Fazit des Kantonschemikers: Die auf verpackten Produkten aufgedruckten Verbrauchsfristen sind oft «viel zu optimistisch».

Und: In 16 Schinken steckte zu viel Wasser. Dieses wird bei der Herstellung zugesetzt, muss aber beim Kochen des Schinkens wieder entfernt werden. Ist der Wasseranteil zu hoch, müsste der Schinken mit «Schweinefleischerzeugnis gekocht» angepriesen werden.

Überraschend sind diese Resultate allerdings nicht: Schinken ist wegen regelmässig hoher Beanstandungsquoten ein Dauerbrenner bei den Kantonschemikern. Auch Saldo und K-Tipp kamen bei ihren Stichproben zu ähnlichen Ergebnissen.