«Ich half der Kasse doch sparen!»

Eine Patientin ersparte der Sanitas die Kosten für ein teures Osteoporose-Medikament. Doch dann sollte sie die zweite Messung der Knochendichte selber bezahlen.

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Gesundheitstipp 12/2012

05.12.2012

Brigitte Jeckelmann

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Der Arzt hatte der 71-jährigen Doris Kunz (Name geändert) vor zweieinhalb Jahren eine Messung der Knochendichte verordnet. Denn ihre Körpergrösse war um einige Zentimeter geschrumpft. Das ist ein Hinweis auf Osteoporose. Der Verdacht bestätigte sich. Doris Kunz: «Der Wert war so schlecht, dass mein Arzt mir ein Medikament geben wollte.» Sie habe sich dagegen gesträubt wegen der starken Nebenwirkungen des Medikaments. Es gehört zur Gruppe der Bisphosphonate (siehe Gesundheitstipp 4/2011).

Stattdessen behandelte sie sich selber mit Schüsslersalzen, homöopathischen Kügelchen und Vitamin D. Dazu bewegte sie sich noch mehr. Die Selbstbehandlung war erfolgreich: Bei der zweiten Knochendichtemessung im letzten Frühling hatte Doris Kunz einen stabilen Wert.

Doch ihre Krankenkasse wollte die zweite Messung nicht bezahlen. Grund: Weil sie die Bisphosphonate nicht geschluckt habe, müsse die Sanitas die Kosten nicht übernehme. Kunz ärgert sich: Das Medikament, auf das sie verzichtet habe, hätte mehrere hundert Franken gekostet. «Ich habe der Sanitas doch beim Sparen geholfen!»

Doris Kunz ärgert sich zu Recht. Das Bundesamt für Gesundheit schreibt: Sobald man eine Osteoporose behandeln müsse, sei die Grundversicherung verpflichtet, eine zweite Messung zu bezahlen.

Es gibt viele Wege, eine Osteoporose auch natürlich zu behandeln. Laut Kurt Tischhauser, leitender Arzt der Paracelsus Klinik in Lustmühle AR, können zum Beispiel Wirkstoffe aus dem Schachtelhalm helfen, die Knochen zu festigen (siehe Gesundheitstipp 10/2011). Soja, Yamswurzel, die Vitamine C und B sowie Zink und Selen würden ähnlich wirken. Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser empfiehlt besonders Frauen, schon vor den Wechseljahren viele kalzium- und vitaminreiche Nahrungsmittel zu essen (siehe auch Kasten). Zudem rät Walser, vor allem in den Wintermonaten zusätzlich ein Vitamin-D-Präparat zu nehmen.

Die Sanitas wollte sich zum konkreten Fall nicht äussern. Sie räumt aber gegenüber dem Gesundheitstipp ein, eine Therapie mit Vitamin D3 akzeptiere sie als medikamentöse Therapie. Auch würde die Grundversicherung die Kosten einer zweiten Messung übernehmen, wenn sich die Osteoporose nicht verschlimmert habe. Für eine Neubeurteilung des Falls sei die Sanitas bereit.

TIPPS: Das hilft gegen Knochenschwund

Bewegen Sie sich täglich eine halbe Stunde lang.
Essen Sie viele Lebensmittel, die Kalzium enthalten: Käse, Milch, Broccoli, Fenchel, Spinat, Lauch, Tofu, Nüsse.
Trinken Sie Mineralwasser, es enthält in der Regel mehr Kalzium als Hahnenwasser.
Gehen Sie regelmässig an die Sonne. So bildet die Haut Vitamin D, das die Knochen schützt.
Essen Sie zweimal pro Woche Fisch.
Verwenden Sie vermehrt Raps- oder Leinöl in der Küche. Beide enthalten viele der gesunden Fette, die die Knochen schützen.
Halten Sie sich zurück mit Kaffee und Alkohol.
Verzichten Sie auf Nikotin.

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