Ich bin schwanger. Was bezahlt die Krankenkasse?

Inhalt

Gesundheitstipp 8/2000

01.08.2000

Letzte Aktualisierung:
11.02.2014

Kostenpflichtiger Artikel

Melden Sie sich bitte an oder wählen Sie eines unserer Print- oder Online-Abos mit kostenloser Rechtsberatung und vielen weiteren Vorteilen.

Abo ab 8 Franken

Anmelden

Vor kurzem habe ich erfahren, dass ich mein erstes Kind erwarte. Ich bin bei der Krankenkasse nur grundversichert, habe also keine Zusatzversicherung. Was zahlt in meinem Fall die Kasse eigentlich alles bei einer Schwangerschaft und Geburt?

Als Grundsatz gilt: Bei Schwangerschaft und Geburt zahlt die Grundversicherung gleich wie bei Krankheit. Zusätzlich vergüten die Krankenkassen noch folgende spezifische Leistungen:

- Ärztliche Kontrollen: Bei einer normalen Schwangerschaft zahlt die Krankenkasse insgesamt sieben Kontrolluntersuchungen und zwei Ultraschallkontrollen (eine in der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche, die andere in der 20. bis 23. Schwangerschaftswoche). Bei einer Risikoschwangerschaft übernimmt die obligatorische Grundversicherung alle ärztlich angeordneten Untersuchungen.

- Geburtsvorbereitung: Besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs bei einer anerkannten Hebamme, zahlt die Kasse einen Beitrag von 100 Franken.

- Geburtskosten: Ebenfalls gedeckt sind die Geburtskosten durch einen Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme. Sie können frei wählen, ob Sie zu Hause, im Spital oder in einem Geburtshaus gebären wollen. Aber Achtung: Entscheiden Sie sich für ein Geburtshaus, klären Sie vorher ab, ob die Krankenkasse auch für die Aufenthaltskosten aufkommt. Das ist bei der Grundversicherung nur dann der Fall, wenn das Geburtshaus auf der Spitalliste Ihres Wohnkantons steht.

- Nachuntersuchung: Ist Ihr Kind auf der Welt, kommt die Grundversicherung für eine Nachuntersuchung zwischen sechs und zehn Wochen nach der Geburt und drei Stillberatungssitzungen bei ausgebildeten Fachpersonen auf.

Die Krankenkasse darf Ihnen weder Franchise, Selbstbehalt noch die zehnfränkige Kostenbeteiligung pro Spitaltag verrechnen. Sollte eine Frau jedoch halbprivat oder privat versichert sein und hat sie in der Spitalzusatzversicherung einen Selbstbehalt eingeschlossen, sieht es anders aus als in der Grundversicherung. In diesem Fall muss die Versicherte den Selbstbehalt bei der Geburt im Spital bezahlen.

Nicht von der Kostenbefreiung betroffen sind die Leistungen für Krankheiten während der Schwangerschaft, die in keinem Zusammenhang mit dieser stehen (zum Beispiel eine Grippe).

Tipp: Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie Ihren Arzt und das Spital bitten, auf ihren Rechnungen den Vermerk «Mutterschaft» anzubringen.

Wichtig: In der Grundversicherung der Krankenkasse gibt es keine Warte- oder Karenzfristen (anders als in der Zusatzversicherung). Das heisst: Wollen Sie kurz vor der Geburt die Grundversicherung zu einer andern Krankenkasse wechseln, muss Sie die neue Krankenkasse aufnehmen und Leistungen erbringen.

Iris Schultheiss

Bitte aktivieren Sie Javascript um diese Seite optimal nutzen zu können.

Inhalt

Kostenpflichtiger Artikel

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Besser leben im Alter

Pensionierungspaket

Erben und Vererben