Cheminéeholz zuschneiden, Bäume auslichten oder Bretter und Balken kürzen: Kettensägen sind vielseitig einsetzbar und für alles Grobe bestens geeignet. Marken wie Bosch, Hitachi, Gardena, Einhell und Husqvarna buhlen in Baucentern um die Gunst der Käufer.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kettensägen: Solche mit Benzinmotor und solche mit Elektromotor. Letztere eignen sich bestens für Arbeiten im oder unmittelbar ums Haus. «Das Aufbereiten von Kaminholz beispielsweise ist eine klassische Aufgabe für eine Elektro-Kettensäge», sagt Förster Martin Gross aus Freienstein ZH. Grund: «Diese Arbeit erledigt man üblicherweise stationär am Sägebock.»
Elektrosäge oder Benziner?
Sägen mit Benzinmotor machen zwar viel Lärm, das sagt jedoch nichts aus über die Sägekraft der Maschine. Bis 2000 Watt Leistung stehen die meist günstigeren Elektrosägen den Benzinern punkto Schnittleistung in nichts nach. Und: Motorsägen sind wegen der Zündkerze und Luftfilter wartungsintensiver. Benzinmotor-Kettensägen machen überall dort Sinn, wo eine Steckdose zu weit weg oder eine höhere Leistung nötig ist.
Die benötigte Leistung einer Kettensäge ergibt sich aus dem Anwendungszweck und daraus, wie häufig sie benutzt wird. Wer sie oft einsetzen und auch Baumstämme oder dicke Balken durchtrennen will, sollte ein Gerät ab 2000 Watt wählen.
Ein wichtiges Kriterium ist auch die Länge des Sägeschwerts. Je dicker die Stämme sind, desto länger muss das Schwert sein. Hersteller erachten ein 35 Zentimeter langes Schwert als ideal für das Zuschneiden von Brennholz, Balken, Pfosten und Brettern.
Förster Gross, der regelmässig Sägekurse für Hobbyholzer durchführt, erklärt eine einfache Faustregel: «Das Schwert sollte länger sein als der Durchmesser des Holzes, das man üblicherweise zersägt.»
Bequemes Arbeiten erfordert eine genügend hohe Kettengeschwindigkeit. Als Regel gilt: Bei 15 Meter pro Sekunde wird eine gute und saubere Schnittleistung erreicht. Doch generell gilt: Je schneller die Kette rotiert, desto besser.
Beim Kauf sollten Sie zudem auf Folgendes achten:
- Werkzeuglose Kettenspannvorrichtung: Sie erleichtert das Spannen der Kette. Die Spannkraft muss auch während der Arbeiten überprüft werden, da sich die Kette durch die Hitze dehnt. Wichtig: Die Kette sollte so gespannt sein, dass sie noch mit zwei Fingern vom Schwert gehoben werden kann (ca. 5 mm).
- Gute Zugänglichkeit zum Motor: Optimal ist, wenn die Abdeckung ohne Werkzeug entfernt werden kann. Grund: Die Kühllamellen müssen regelmässig vom Sägemehl befreit werden (Ausblasen), da sonst Überhitzung droht.
- Dekompression: Sägen mit Benzinmotor werden immer häufiger mit einem Dekompressionsknopf ausgerüstet. Er erleichtert das Starten des Motors.
Die richtige Wartung
Die Säge sollte nach jedem Einsatz gewartet werden. Dazu gehört das Ausblasen der Kühllamellen und das Reinigen des Luftfilters mit einem Pinsel. Ist der Filter besonders schmutzig, kann er auch mit heissem Wasser ausgewaschen werden.
Ferner sollte hie und da die Kerze auf ihre Farbe im Zündbereich kontrolliert werden: Ist sie rehbraun, stimmt das Benzin-Luft-Gemisch. Ist sie weiss, ist der Luft-Anteil zu hoch, ist sie schwarz, ersäuft sie im Kraftstoff. In den beiden letzten Fällen muss die Einstellung durch einen Fachmann korrigiert werden.
Die Kette ist besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Deshalb ist regelmässig Kettenöl nachzufüllen. Zur Kontrolle, ob richtig geschmiert wird, kann die Säge mit Vollgas über ein Stück weisses Papier gehalten werden. Sind Öltropfen zu sehen, wird die Kette geschmiert.
Zudem sollte das Schwert von Zeit zu Zeit gedreht und so neu eingesetzt werden. Dadurch wird es gleichmässig abgenützt. Zur Wartung gehört auch das Reinigen der Nut, in der die Kette läuft. Durch die Abnützung entstehen auf dem Schwertrand Metallbrauen. Diese können mit einer Feile entfernt werden. Nimmt die Sägeleistung ab, sollte die Kette geschliffen werden. Lassen Sie dies durch einen Fachmann vornehmen.
Im vergangenen Jahr verunfallten bei Arbeiten mit der Kettensäge mehrheitlich Personen ohne forstliche Berufsausbildung. Daher rät Martin Gross: «In einem Holzerkurs, der auch für Laien geeignet ist, werden den Teilnehmern die Handhabung der Kettensäge und die Sicherheitsmassnahmen erklärt.»
Mehr dazu unter www.holzerkurs.ch.
Die richtige Arbeitstechnik ist wichtig
Durch die korrekte Anwendung der Kettensäge lassen sich Verletzungen vermeiden:
- Fixieren Sie das zu sägende Holz in Hüfthöhe auf einem stabilen Sägebock.
- Stellen Sie sich selbst schräg hinter die Säge (wichtig, falls die Kette einmal reisst). Die Verlängerung des Kettenblatts nach hinten sollte knapp an Ihrem Körper vorbeiweisen.
- Lassen Sie die Kettensäge mit Vollgas laufen, bevor Sie sie ins Holz eintauchen, und behalten Sie diese Geschwindigkeit bei, bis das Holz durchtrennt ist.
- Setzen Sie nicht unnötig Druck auf: Die Kettensäge arbeitet sich durch ihr Eigengewicht fast von alleine durchs Holz. Falls nicht, ist die Kette stumpf und sollte geschliffen oder ersetzt werden.
- Achtung! Berühren Sie bei rotierender Kette niemals mit der oberen Sägespitze das Holz: Es besteht Rückschlaggefahr!
Tiefstpreise bei Bauhaus
In den Baumärkten ist das Angebot an Kettensägen riesig. Dominiert wird es durch die Eigenmarken der Grossverteiler. Haus & Garten fand nur wenige identische Maschinen, die in mehreren Märkten angeboten werden.
Der Preisvergleich zeigt: Bauhaus bietet mit Abstand die attraktivsten Preise. Sparpotenzial: teilweise über 100 Franken. So kostet zum Beispiel die Kettensäge Partner 4700 bei Coop Fr. 699.–, bei Bauhaus nur Fr. 579.– (siehe Tabelle im pdf-Artikel rechts).
Noch günstiger fährt, wer über einen Online-Shop bestellt. Dort sind mit wenigen Ausnahmen alle in den Baumärkten angebotenen Geräte günstiger erhältlich. Aufgepasst beim Schweizer Online-Händler Super-discount.ch: Hier sind die Preise teilweise exorbitant hoch.
Nie Ohne Schutzkleidung!
Kettensägen sind gefährliche Werkzeuge. Deshalb tragen Sie Folgendes – auch wenn nur schnell etwas gesägt werden muss:
- Schutzhelm mit Visier
- Gehörschutz
- Handschuhe mit Schnittschutzeinlagen
- Schnittschutzhose
- Feste Schuhe, am besten mit Stahlkappen