Haus & Garten wollte wissen, wie viel die Heimlieferung bei den grossen Möbelhäusern kostet. Und zwar an eine Adresse, die 50 Kilometer von der nächsten Filiale entfernt ist. Die Preisunterschiede sind enorm – zum Beispiel für eine Matratze, die 500 Franken kostet (siehe Tabelle im Anhang):
- Bei Diga und bei Möbel Märki ist die Lieferung im Kaufpreis inbegriffen. Zum Kaufpreis kommen also keine Zusatzkosten.
- Am meisten kostet die Lieferung bei Ikea – nämlich 199 Franken.
- Alle anderen Anbieter liefern die Matratze für weniger als 100 Franken.
- Das heisst tendenziell: Je niedriger der Kaufpreis, desto höher die Lieferkosten. Preisbewusste Käufer zählen deshalb vor dem Kauf sämtliche Kosten zusammen.
Ebenso gross sind die Unterschiede bei einem Schrank für 2000 Franken:
- Die Lieferung ist bei Diga und bei Möbel Märki inbegriffen. Sogar die Montage ist inklusive.
- Komplizierter ist es bei Pfister: Bei den teureren Schränken sind Lieferung und Montage meistens inbegriffen, bei den günstigeren in der Regel nicht. Da kommen – je nach Aufwand – 180 bis 300 Franken dazu.
- Am teuersten sind Ikea (199 Franken) sowie Interio und Toptip (je 200 Franken).
- Auch hier gilt: Je günstiger der Schrank, desto höher die Lieferkosten.
Der Vergleich der Lieferkosten ist für die Kunden allerdings nicht ganz einfach. Ikea beispielsweise unterscheidet zwei Tarife: einen für Distanzen unter 30 Minuten Fahrzeit und einen für Distanzen über 30 Minuten Fahrzeit. Interio hingegen verlangt unabhängig von der Distanz 10 Prozent des Warenwerts, aber mindestens 90 Franken. Bei Micasa kostet die Lieferung immer gleich viel – nämlich 98 Franken.
Ikea-Sprecher David Affentranger findet, seine Firma komme im Vergleich zu schlecht weg: «Die meisten unserer Kunden wohnen innerhalb eines Radius von 30 Minuten.» Das heisst: Sie müssen für die Möbel-Lieferung nicht 199, sondern nur 99 Franken zahlen.
Affentranger sagt, gewisse Gegenstände würden auch als Paket geliefert – und zwar für Fr. 9.95. Sogar eine Matratze von 1,60 x 2 Metern könne als Paket verschickt werden, wenn sie gerollt sei.
Lieferwagenmiete: Am günstigsten bei Ikea
Wer kein Auto oder nur ein kleines hat, muss sich die Möbel nicht unbedingt liefern lassen: Einige Möbelhäuser vermieten Lieferwagen. Haus & Garten verglich die Preise für die Lieferwagenmiete während dreier Stunden und für einen Hin- und Rückweg von je 50 Kilometern. Auch hier sind die Preisunterschiede gross (siehe Tabelle):
- Am wenigsten verlangt Ikea: In den 79 Franken ist zwar der Treibstoff nicht inbegriffen. Doch für 100 Kilometer kostet er kaum 20 Franken.
- Am teuersten ist die Lieferwagenmiete bei Conforama. Sie kostet 170 Franken. Immerhin ist der Treibstoff inklusive.
- Unterschiedlich sind die Preise bei Micasa. Wo Micasa mit dem Carsharing-Unternehmen Mobility zusammenarbeitet, kostet der Lieferwagen 114 Franken. In den anderen Filialen kommt es darauf an, welchen Autovermieter Micasa berücksichtigt. Autovermieter verlangen für Lieferwagen eher mehr als Möbelgeschäfte. Und: Die Mietstationen sind häufig weit vom Wohnort und vom Möbelgeschäft entfernt.
Auf einen Vergleich der Montagekosten verzichtet Haus & Garten, da manche Geschäfte für jedes Möbel andere Ansätze verrechnen. Klar ist aber, dass es ausserordentlich teuer werden kann: Interio etwa verrechnet bei gewissen Schränken für die Montage jedes Innenausbau-Elements 20 bis 25 Franken.
Besonders teuer ist die Montage bei Ikea: Das schwedische Möbelgeschäft verlangt 100 Franken plus 17 Prozent des Möbelwerts. Bei einem Schrank für 2000 Franken sind das 440 Franken. Lieferung und Montage kosten zusammen also 639 Franken.