Die Kühe auf dem bio-dynamischen Bauernhof von Sepp Sennhauser in Rossrüti SG sind glückliche Tiere. Sie fressen den ganzen Tag grünes Wiesenfutter. «Kraftfutter gebe ich meinen Kühen nicht, das widerspricht meiner Philosophie», sagt Sennhauser. Das Resultat: In der Stichprobe des Gesundheitstipp schneidet die Rohmilch von seinem Hof mit Abstand am besten ab. Sie enthält 53 Milligramm gesunde Omega-3-Fettsäuren pro Deziliter - und diese sind ein wichtiger Schutz für das Herz. Dies ist mehr als dreimal so viel wie in der schlechtesten Rohmilchprobe (siehe Tabelle).

Zum Vergleich: Vor einem Monat liess der Gesundheitstipp pasteurisierte Vollmilch von Grossverteilern und Milchhandlungen untersuchen. Die besten Proben Bio-Vollmilch enthielten zwischen 30 und 35 Milligramm Omega-3-Fettsäuren, die konventionellen Milchproben nur 21 bis 28 Milligramm (siehe Gesundheitstipp 1/2007).

Nicht alle Rohmilchproben direkt ab Bauernhof schneiden in der neuen Stichprobe besser ab als Pastmilch aus dem Laden. Doch auch hier zeigt sich: Biomilch enthält durchschnittlich mehr Omega-3-Fettsäuren. Warum das so ist, ist für Lebensmittelingenieur Daniel Wechsler von der Berner Forschungsanstalt Agroscope ALP klar: «Entscheidend für den Gehalt ist das Futter der Kühe.» Frisst eine Kuh vorwiegend Gras und Heu, produziert sie mehr gesunde Fettsäuren in der Milch. Kraftfutter hingegen senkt den Anteil. In Bio-Betrieben dürfen die Kühe nach den Richtlinien von Biosuisse höchstens 10 Prozent Kraftfutter fressen.

Robert Bigler und andere Bauern begründen die tieferen Werte damit, dass im Winter das Angebot an grünem Futter beschränkt sei.

Dennoch der Tipp: Wer Rohmilch ab Hof mit besonders vielen gesunden Fettsäuren kaufen möchte, erkundigt sich nach dem Futter.