Gemüsesäfte gelten als gesund, weil sie viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Die Krebsliga zum Beispiel empfiehlt im Rahmen der Kampagne «5 am Tag», jeden Tag mindestens ein Glas Saft zu trinken. 

Doch Saft ist nicht gleich Saft. Das Chemische und ­Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart untersuchte 46 gekaufte Gemüsesäfte. Resultat: Rüebli- und Randensäfte enthielten im Durchschnitt rund 80 Gramm Zucker pro Liter. Das entspricht 20 Würfelzuckern.

Präventivmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule findet diesen Zuckergehalt überraschend hoch: «Das ist fast so viel wie in Süssgetränken.» 

Der Test des deutschen Labors zeigte auch: Säfte aus Gemüsemischungen und Tomatensäfte enthalten bis zu 0,9 Prozent Salz. Mit ­einem Glas erreiche man fast die Hälfte der empfohlenen täglichen Salzmenge, so das Amt. David Fäh rät, mehr ­frisches Gemüse zu essen, statt Säfte zu trinken – oder den Saft selbst zu pressen: «Aber auch dann gehen Nährstoffe und sättigende Fasern ver­loren.»