Dank moderner Drucktechnik können Hobbyfotografen ihre normalen Bilder auch als Leinwandposter vergrössern lassen. Der «Kassensturz» prüfte bei zehn Schweizer Foto­services, wie gut die Qualität bei 60 x 80  Zentimeter grossen Bildern ist. Konkret: Wie echt wirkt die Farbe? Wie rasch vergilben die Poster?

Fazit des Praxistests: Die Unterschiede in Preis und Qualität sind enorm. Die bei den Fotoservices bestellten Leinwände kosteten rund 92 bis 155 Franken pro Stück. Keiner der zehn Fotoservices konnte in ­allen Punkten überzeugen. Zum Teil deutliche Abzüge gabs bei der Farbechtheit: Verschiedene Poster ver­loren ihre Farbe und waren stark vergilbt, nachdem sie 200 Stunden Licht und Sonnenstrahlen ausgesetzt worden waren.

Gute Gesamtnote für Fotopick.ch

Der «Kassensturz» prüfte zudem: Wie einfach ver­­laufen Bestellprozess sowie Lieferung und Bezahlung? Und wie einfach lassen sich die Fotos am Computer hochladen und bearbeiten? Ebenfalls beurteilt wurden Rahmen und Verarbeitung.Ein gutes Gesamturteil gabs für:

Fotopick (Fotopick.ch; Preis für ein Poster auf Leinwand von 60 x 80 Zentimetern: Fr. 146.75)

Die drei bestplatzierten unter den genügenden ­Labors:

Ifolor (Ifolor.ch; Fr. 139.85)

Smartphoto (Smartphoto.ch; Fr. 93.90)

Fuji.ch/Coop (Fuji.ch; Fr. 136.90)

Die Zeitschrift «Saldo» hat vor zwei Monaten geprüft, welche Fotolabors die besten Bilder liefern («Saldo» 12/2016). Dafür bestellte die Redaktion bei 15 Fotoservices Papier­abzüge im Normalformat von 13 x 18 Zentimetern.

Fazit:Gute Abzüge gibts ab 29 Rappen. Ein gutes Gesamturteil für Fotos ohne Bildbearbeitung durch das Labor erhielten:

Ifolor (Preis pro Foto: 65 Rappen)

Migros, Interdiscount, Snapfish (alle Bilder vom deutschen Foto­unternehmen Cewe entwickelt; 30 bis 60 Rp.)

Aldi (29 Rappen)

Gute Fotos mit Bildbearbeitung durch das Labor:

Ifolor (65 Rappen)

Migros, Interdiscount, Snapfish (30 bis 60 Rappen)

Poster: Das sollten Sie bei grossformatigen Fotos beachten

Qualität: Im Gegensatz zu normalen Fotoabzügen werden Wandbilder wie Poster und Leinwände in der Regel aus ein bis zwei Meter Distanz betrachtet. Deshalb genügen vergleichsweise niedrige Auflösungen für gute Ergebnisse. Faustregel: Für Poster im Format 40 x 60 bis rund 50 x 75 Zentimeter braucht es ein Bild mit etwa 2300 x 3000 Pixeln – dies bei einer Bildauflösung von 200 dpi. Im Zweifelsfall im Labor nachfragen.

Papier: Bei verschiedenen Posterherstellern kann man zwischen mattem und glänzendem Fotopapier wählen. Mattes Papier eignet sich in erster Linie dann, wenn das Poster in der Nähe einer Leuchte oder eines Fensters hängen soll. Auf glänzendem Papier hingegen wirken Farben kräftiger und satter, dafür kommt es schneller zu unschönen Reflexen.

Leinwand: Sie wird auf einen Rahmen aufgespannt und mit Bostitchklammern fixiert. Doch nach einer gewissen Zeit kann die Leinwand durchhängen. Deshalb unbedingt darauf achten, dass vom Labor kleine Keile mitgeliefert werden. Mit diesen lässt sich die Leinwand einfach nachspannen. Diesen Zusatzservice bieten die meisten Labors.

Vorsicht bei der Bestellung: Das Sujet darf nicht bis ganz an den Rand der Leinwand reichen. Denn diese wird meist über den Rahmen nach hinten gespannt – so würde ein Teil des Bildes für den Betrachter verschwinden.

Aufhängung: Aluplatten haben eine glatte Rückseite – das erschwert das Aufhängen. Meist sind die Aufhängevorrichtungen nicht vormontiert. Sie sind in Fotofachgeschäften erhältlich.

Bildoptimierung: Die meisten Fotoservices bieten für normale Bilder und Poster die Option einer Software für eine Bildoptimierung an. Dieses Programm erkennt automatisch Mängel in den Bildern und passt Farben und Kontraste an.

Preisvergleich: Die Preise für normale Bilder und Poster können je nach Fotoservice sehr unterschiedlich ausfallen. Ein «Saldo»-Preisvergleich vor gut einem halben Jahr zeigte: Bei normalen Abzügen muss man bei der Konkurrenz bis zu acht Mal so viel bezahlen («Saldo» 20/2015).