Topfpflanzen: Fit für den Winterschlaf
Tiefe Temperaturen sind nichts für Kübelpflanzen mit südländischen Wurzeln. Im passenden Winterquartier überstehen aber auch sie den Winter problemlos.
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Haus & Garten 4/2006
27.09.2006
ANNIK OTT
Agave, Lorbeerbaum und Oleander: Im Sommer verschönern Topfpflanzen Balkone, Terrassen und Gärten und sorgen für ein mediterranes Ambiente. Ist es aber mit den warmen Temperaturen vorbei, gehören sie ins Winterquartier. «Frost zerstört die Blattzellen - die Blätter sterben ab», erklärt Reto Rohner vom Verband Schweizerischer Gärtnermeister. Übrig bleiben schwarze Blätter und kraftlose Triebe.
Einen Stichtag gibt es nicht: Je nach Wetterverhältnissen und Pflanze ist es...
Agave, Lorbeerbaum und Oleander: Im Sommer verschönern Topfpflanzen Balkone, Terrassen und Gärten und sorgen für ein mediterranes Ambiente. Ist es aber mit den warmen Temperaturen vorbei, gehören sie ins Winterquartier. «Frost zerstört die Blattzellen - die Blätter sterben ab», erklärt Reto Rohner vom Verband Schweizerischer Gärtnermeister. Übrig bleiben schwarze Blätter und kraftlose Triebe.
Einen Stichtag gibt es nicht: Je nach Wetterverhältnissen und Pflanze ist es früher oder später Zeit für den Winterschlaf. Rohner: «Für die Bananenpalme ist es bereits zu kalt, wenn die Temperaturen unter 8 Grad fallen, die Yuccapalme hingegen überlebt auch Minustemperaturen» (siehe Box).
Als Winterquartier ungeeignet ist die Wohnung: Die Pflanzen bekommen bei hoher Temperatur zu wenig Licht. Ideal ist ein kaltes Gewächshaus. Bei tiefen Temperaturen und viel Licht können die Pflanzen nämlich eine Ruhepause einlegen. Wer kein Gewächshaus zur Verfügung hat, überwintert die Kübelpflanzen im Keller oder auf der Kellertreppe - vorausgesetzt, es hat genügend Licht.
Vielen Pflanzenfreunden fehlt es allerdings an Platz. Deshalb bieten manche Gärtnereien ihren Kunden an, Kübelpflanzen zu überwintern. Das ist zwar nicht gratis, aber für teure Pflanzen lohnt sich diese Ausgabe.
Pflanzen direkt vor dem Umzug zurückschneiden
Pflanzen richtig überwintern - das heisst auch, sie für die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Zuerst sollte man Blüten und dürre Blätter entfernen sowie Unkraut beseitigen. «Direkt vor dem Umzug ins Winterquartier schneidet man die Pflanzen zurück», sagt Reto Rohner. Es gibt allerdings Ausnahmen: Pflanzen, die im Herbst Blütenanlagen fürs nächste Jahr bilden, lässt man in Ruhe. Wird etwa ein Oleander im Herbst zurückgeschnitten, trägt er im folgenden Jahr keine Blüten.
Weiter gilt es zu bedenken, dass Schädlinge - vor allem Blatt-, Schild- und Wollläuse -keinen Winterschlaf halten. Deshalb sollte man die Pflanze vor dem Umquartieren dagegen behandeln. Aber: Je kühler der Standort der Pflanze, desto weniger muss mit Schädlingen gerechnet werden.
«Im Winter niemals düngen»
Kübelpflanzen wachsen bei kühlen Temperaturen nicht oder nur wenig, deshalb brauchen sie auch weniger Wasser. Die Erde sollte immer nur leicht feucht sein. Bei zu viel Wasser beginnen die Wurzeln zu faulen. Wächst die Pflanze nicht, verbraucht sie auch keine Nährstoffe. Deshalb rät Gärtnermeister Rohner: «Im Winter niemals düngen.»
Winterharte Pflanzen: Von Bärengras bis Zwergwacholder
Sind alle Kübelpflanzen im Winterquartier, wird es ziemlich öde auf Balkon und Terrasse. Es gibt aber winterharte Pflanzen. Sie sind frostbeständig und überleben die kalte Jahreszeit problemlos im Freien.
- Gegen die Kälte gefeit sind zum Beispiel Nadelgewächse. Blaufichte, Zwergkiefer, Zwergwacholder, Silberzypresse und kleine Tannen sehen in Töpfen besonders hübsch aus.
- Auch immergrüne Farne (Schild- und Rippenfarn) und Gräser (Bärengras, Blauschwingel und Federborstengras) zaubern etwas Grün in die graue Umgebung. Erika sorgt für eine farbliche Abwechslung: Je nach Sorte trägt diese Winterblume von November bzw. Januar bis März karminrote, weisse oder rosa Blüten. Ab Dezember blühen Christrosen in verschiedenen Farbvarianten.
Viele winterharte Gewächse müssen nicht speziell vor Kälte geschützt werden. Aber einige heikle Arten benötigen einen Schutz vor der gröbsten Kälte. Sie können mit Vlies abgedeckt werden», schlägt Gärtnermeister Reto Rohner vor.
Bleibt die Pflanze während der kalten Jahreszeit draussen, muss auch der Topf winterfest - also frostsicher - sein. Am besten erkundigt man sich beim Kauf, ob der Topf den Winter übersteht.
Tipps
- Stellen Sie den Topf niemals direkt auf den Boden - er könnte bei Frost zerspringen. Unterlegen Sie jeden Topf mit Holzstücken oder Steinen.
- Stellen Sie den Topf an die Hausmauer. So ist er besser vor der Bise geschützt.