Die Ökonomin Annamaria Lusardi von der George Washington University in Washington D. C. (USA) untersuchte in den Jahren 2012 bis 2015 das Finanzwissen der Bevölkerung. Dazu stellte sie 28 000 Teilnehmern in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und den USA unter anderem die ­folgenden drei Fragen:

1. Sie haben 100 Franken auf dem Konto. Der jährliche Zinssatz beträgt 2 Prozent. Wie viel Geld haben Sie nach fünf Jahren?

a) mehr als 102 Franken, b) genau 102 Franken, c) weniger als 102 Franken

2. Der Zinssatz beträgt 1 Prozent und die Inflation (Geldentwertung) 2 Prozent. Wie viel können Sie nach einem Jahr mit dem Geld kaufen?

a) mehr als heute, b) gleich viel wie heute, c) weniger als heute

3. Ist die folgende Aussage richtig? «Der Kauf einer Aktie eines einzelnen Unternehmens garantiert eine sicherere Rendite als der Kauf eines Anteils an einem Aktienfonds.»

a) wahr, b) falsch

Von sämtlichen Studienteilnehmern beantwortete nur ein Drittel alle Fragen richtig (1 a, 2 c und 3 b). In der Schweiz war es immerhin die Hälfte. Aber: Nur 60 Prozent beantworteten die Anlagefrage richtig. Dieses Unwissen kann teure Folgen haben. Denn der Kauf von Aktien eines einzelnen Unternehmens ist riskant. Geht die Firma pleite, erleidet der Anleger in der Regel einen Totalverlust. Wie bei der Swissair 2001.

Deshalb ist es wichtig, das Risiko gut zu streuen. Das kann man beispielsweise mit Aktienfonds tun. Wird eine Aktie im Fonds wertlos, hat das nur relativ geringe Aus­wirkungen auf das gesamte Fondsvermögen.