Manche Vermögensverwalter nehmen nur Kunden, die bereit sind, mindestens mehrere Hunderttausend Franken, zum Teil sogar mehr als eine Million, zu investieren. Vermögensverwaltungsmandate sind so etwas wie die Luxuswagen der Geldanlage. Zur Recht­fertigung der happigen Gebühren kommen oft komplizierte Produkte und ausgeklügelte Strategien zum Einsatz.

Vermögensverwalter setzen kaum je Mischfonds ein. Sie werden auch Strategie- oder Anlagezielfonds genannt und sind eine Art Kom­pakt­wagen der Geldanlage. Mit ihnen investiert man auf einen Schlag in viele Unternehmen, vor allem mitin- und ausländischen Obligationen und Aktien. Und das schon für wenig Geld. Deshalb gelten Mischfonds als Geldanlage fürs kleine Portemonnaie. 

Sind Luxuswagen bei Geldanlagen besser als Kompaktwagen? Keineswegs. Die Wirtschafts­zeit­schrift «Bilanz» hat 95 Vermögensverwaltungs­depots durch Spezialfirmen untersuchen lassen. Dies im Zeitraum 2013 bis 2015. 

Beispiel: konservative Depots. Sie warfen im Durchschnitt eine Gesamtrendite von 1,9 Prozent ab. Wären die Depotinhaber zur Postfinance gegangen, hätten sie mit dem Mischfonds 2 (Aktienquote 15 Prozent) drei Mal mehr herausgeholt. Und mit dem Mischfonds 3 sogar sechs Mal mehr. Deutlich besser gefahren wären sie auch mit konservativen Fonds, zum Beispiel von der Migros-Bank oder von Avadis. 

Ähnlich ist das Bild bei den ausgewogenen Portefeuilles: Hier erzielten die von der «Bilanz» untersuchten Vermögensverwalter im Durchschnitt eine Gesamtrendite von 7,9 Prozent über die drei Jahre. Die Kunden der drei oben genannten Fonds kamen auf rund das Doppelte.

Schlussfolgerungen: Kleinanleger müssen sich nicht grämen, wenn sie bei Vermögensverwaltern vor ­ge­schlossenen Türen stehen. Und Vermögende soll­ten auch gute Mischfonds erwägen. So fahren sie meist besser als mit teuren Vermögensverwaltern.