Wer seine Geldanlagen über das Internet verwaltet, spart Gebühren. Und Anleger, die geübt sind im Umgang mit dem Internet, finden die papierlose Bewirtschaftung ihres Portfolios bequem.

Nun propagieren immer mehr Banken eine neue Stufe der Internetgeldanlage. Das Schlagwort dazu lautet Digital Banking. Auf Bankenseite verdrängen Computer die Kundenberater ganz oder teilweise. Die Rechner analysieren ohne Unterbruch die Finanzmärkte und rechnen aufgrund der ermittelten Daten Tausende von möglichen Zukunftsszenarien durch. Parallel dazu überprüfen sie im Wochen­rhythmus oder sogar im 24-Stunden-Takt die Portfolios der Kunden, machen diesen Anpassungsvorschläge und füttern sie auch sonst unermüdlich mit neuen Ideen zum Anlegen.

Die Kunden ihrerseits müssen nicht mehr den Computer anwerfen, um ins Wertschriftendepot zu gelangen. Sie können, wo immer sie sind, den Kontakt mit Tablet oder Smartphone herstellen und Aufträge auch von der Bergbeiz in den Schweizer Voralpen oder dem Liegestuhl am Strand von Bali aus durchgeben.  

Aber was bringt diese neue Stufe des Digital Banking? Eine höhere Rendite? Auch pausenlos ratternde Computer können die Zukunft nicht voraussehen. Und was die Anlegerseite betrifft: Einer der grössten Fehler ist es, Anlageentscheide in Abhängigkeit der gerade vorherrschenden Stimmungen und Moden zu treffen. Impulsives Handeln, die Jagd nach vermeintlichen Schnäpp­chen, häufiges Hin und Her sind kontraproduktiv. 

Normale Anleger fahren am besten, wenn sie möglichst langweilig investieren. Was langfristig wirklich einschenkt, ist eine gute Streuung der Geldanlagen – sprich: das Vermeiden von Klumpenrisiken –, Geduld und tiefe Kosten.