Mahagoni oder Eiche? Kommt das Holz für den Tisch aus ­Indonesien oder aus der Schweiz? Baumärkte, Möbelhäuser, Schreinereien und Webshops müssen Holzwaren seit 2012 entsprechend deklarieren. Doch viele Händler halten sich nicht an diese Vorschrift (saldo 7/2016). Das Eidgenössische Büro für Konsumentenfragen führt regelmässig Kontrollen durch. Im ­vergangenen Jahr kontrollierte es 120 Unternehmen. 

Die Resultate waren schlechter als je zuvor: Nur 17 Prozent der Händler deklarierten ihre Waren vorschriftsgemäss. 2016 waren es immerhin 29 Prozent, 2015 noch 72 Prozent. 

Beispiele: In der Otto’s-Filiale in Winterthur war jedes dritte von 24 Produkten nicht korrekt deklariert. Bei Obi Winterthur fehlten die nötigen Angaben bei 10 von 33 Artikeln. In der Lipo-Filiale Pratteln BL waren 5 von 21 Kennzeichnungen mangelhaft, in der Ikea-Filiale Grancia TI 7 von 32 Deklarationen. 

Bund sieht «keinen Grund für Strafmassnahmen»

Wer erwischt wird, hat nichts zu befürchten. Auch grosse Konzerne wie Ikea und Obi zahlten bei Mängeln ­maximal 212 Franken – für die Kon­trollkosten. Dabei sind Bussen bis 10 000 Franken möglich. Doch das Büro für Konsumentenfragen hat noch nie eine Firma gebüsst. Die Unternehmen hätten ihre Deklarationen in der Zwischenzeit korrigiert und das auch belegt, sagt Fabian Reusser, der für die Kontrollen verantwortlich ist: «Es  gab deshalb keinen Grund für Strafmassnahmen.» Die höhere Fehlerquote führt er darauf zurück, dass man mehr Firmen kontrolliert habe, bei denen das Risiko für Mängel ­grösser sei. Zum Beispiel kleinere Betriebe oder neue Läden.

Lipo und Ikea erklären, man verbessere die Deklarationen laufend. Die Fehler passierten beim Einspeisen ins Computersystem oder beim Anschreiben.