Die Preise am Mammut-Stand im Berner Bahnhof waren nur behelfsmässig angeschrieben. Zum Teil von Hand auf A4-Blättern. Auch sonst wirkte der Stand ein bisschen improvisiert: Ware in Kartonkisten, Berge von Rucksäcken, vieles zum halben Preis.

Doch besonders günstig war die Ware nicht. Beispiel: Die Kapuzenjacke Triglav war zum Preis von Fr. 179.– statt 339.– angeschrieben. Der angebliche Rabatt: fast 50 Prozent. Nur: Die Jacke hatte gar nie Fr. 339.– gekostet. Das musste Thomas Brock von Mammut Schweiz gegenüber dem K-Tipp zugeben.

«Wie der Fehler bei der Preisauszeichnung zustande kam», kann er nicht ­sagen. Richtig wäre ein ­Normalpreis von Fr. 289.– gewesen, behauptet er. Doch auch dies ist ein ­Fantasiepreis. Die Jacke war im Mammut-Laden in Bern, der den Stand im Bahnhof betrieb, gar nie erhältlich. Das zeigten K-Tipp-Recherchen vor Ort.

Die Verkäufer bestätigten das. Bei der Jacke handle es sich um ein Sondermodell für Ochsner Sport. Doch auch bei Ochsner kostete die Jacke nur Fr. 179.90.

Mit dem Fantasienormalpreis hat Mammut die Kunden getäuscht – und gegen die Verordnung über die Preisbekannt­gabe verstossen. 


Vergleichspreise

Die Preisbekanntgabeverordnung lässt ­Vergleichspreise nur unter Bedingungen zu:

  • Wenn der Laden die entsprechende Ware «unmittelbar vorher tatsächlich zu diesem Preis angeboten hat».
  • Wenn er sie «unmittelbar danach tatsächlich zu diesem Preis anbietet».
  • Wenn andere Läden in der Umgebung die Ware zu diesem Preis anbieten.