Ernährung - Gift in der Sojasauce
Inhalt
saldo 17/2001
24.10.2001
In England mussten Sojasaucen aus dem Verkauf genommen werden, weil sie giftige Substanzen enthielten.
D ie Konsumentenschutzorganisation Food Standards Agency liess im Sommer in Grossbritannien 100 Soja- und Austernsaucen testen. Resultat: In 22 Produkten wurden potenziell Krebs erregende Substanzen festgestellt - zum Teil in grossen Mengen.
Folgende - teilweise auch in der Schweiz erhältliche - Produkte enthielten den schädlichen Stoff: «Golden Mountain», «Ki...
In England mussten Sojasaucen aus dem Verkauf genommen werden, weil sie giftige Substanzen enthielten.
D ie Konsumentenschutzorganisation Food Standards Agency liess im Sommer in Grossbritannien 100 Soja- und Austernsaucen testen. Resultat: In 22 Produkten wurden potenziell Krebs erregende Substanzen festgestellt - zum Teil in grossen Mengen.
Folgende - teilweise auch in der Schweiz erhältliche - Produkte enthielten den schädlichen Stoff: «Golden Mountain», «King Imperial», «Pearl River Brigde», «Jammy Chai», «Wanjashan», «Golden Mark», «Kimlan», «Lee Kum Kee» Austernsauce und Chicken Marinade, «Tun Chun», «Sinsin» und «Golden Swan».
Das Labor fand zwei Substanzen, die zur Gruppe der Chlorpropanole gehören. Einer der Stoffe ist erbgutschädigend und darf nicht in Lebensmitteln vorkommen. Dennoch wurden Werte bis zu 0,345 Milligramm pro Kilo (mg/kg) gemessen. Die zweite Substanz steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Der EU-Grenzwert besagt, dass ein Kilo Sojasauce nicht mehr als 0,02 mg dieses Stoffes enthalten darf. Alarmierend: Das britische Labor fand Werte bis zu 93,1 mg/kg.
Suzi Leather von der Food Standards Agency: «Die Produkte sollten sich nicht mehr im Verkauf befinden. Und wer davon noch zu Hause hat, soll sie wegwerfen.» Gefährdet seien vor allem Personen, die Soja- und Austernsaucen regelmässig und in grossen Mengen konsumieren. Wer nur gelegentlich und wenig zu sich nehme, trage höchstwahrscheinlich keinen gesundheitlichen Schaden davon.
Unsaubere Produktion verursachte die Rückstände
In die Sojasaucen gelangt ist das Gift wahrscheinlich durch Mängel in der Produktion. «Lee Kum Kee» und «Pearl River Bridge» haben in der Zwischenzeit eigene Laborberichte nachgeliefert, laut denen ihre Produkte den EU-Grenzwert einhalten.
Immerhin: Drei Viertel aller getesteten Saucen waren frei von gefährlichen Stoffen. Einige davon sind auch in der Schweiz erhältlich: «Amoy», «Blue Dragon», «Healthy Boy» und «Kikkoman».
jeb.
Bilder und Details zu den belasteten Produkten sind im Internet unter www.foodstandards.gov.uk/news/soysauce.htm abrufbar.