Eine Top-Autobatterie für 250 Franken
Der Preis einer Autobatterie sagt nichts über ihre Qualität aus. Das zeigt ein Test des TCS. Die günstigste Batterie erreichte die Note «sehr gut».
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saldo 19/2012
21.11.2012
Beat Camenzind
Bei 37 Prozent aller Autopannen ist es die Batterie, die Probleme bereitet. Das zeigt die Pannenstatistik des Touring Clubs der Schweiz (TCS). Kein Wunder: Die Autos sind heute vollgepackt mit Elektronik. Das zehrt an der Batterie. Der TCS ortet deshalb «Handlungsbedarf bei den Herstellern» – und liess Batterien testen.
Neben vier konventionellen Batterien für Mittelklassewagen prüfte der TCS erstmals sechs Batterien für Autos mit Start-Stopp-A...
Bei 37 Prozent aller Autopannen ist es die Batterie, die Probleme bereitet. Das zeigt die Pannenstatistik des Touring Clubs der Schweiz (TCS). Kein Wunder: Die Autos sind heute vollgepackt mit Elektronik. Das zehrt an der Batterie. Der TCS ortet deshalb «Handlungsbedarf bei den Herstellern» – und liess Batterien testen.
Neben vier konventionellen Batterien für Mittelklassewagen prüfte der TCS erstmals sechs Batterien für Autos mit Start-Stopp-Automatik, sogenannte EFB- und AGM-Batterien. Bei Autos mit Start-Stopp-Automatik stellt der Motor etwa am Rotlicht automatisch ab und startet, sobald der Fahrer auf das Gaspedal tritt. Das soll die Umwelt schonen, stellt aber hohe Anforderungen an die Batterie. Denn die Bordelektronik wie Radio, Licht und Navigationsgerät läuft beim Warten an der Ampel weiter. Das entlädt die Batterie teilweise. Diese soll den Motor aber trotzdem zuverlässig starten. Das tut sie auch, wie der Test des TCS belegt: Alle Batteriemodelle für Autos mit Start-Stopp-Automatik schnitten gut ab. Das gilt sowohl für die EFB- wie auch für die teureren AGM-Modelle. Die Unterschiede:
AGM-Batterien: Bei diesen Modellen ist die ätzende Schwefelsäure in einem absorbierenden Glasvlies gebunden und kann nicht auslaufen. Das erlaubt den Einbau im Kofferraum oder unter dem Sitz. AGM-Batterien sind anfällig auf Hitze, wie sie im Motorraum herrscht.
Getestet wurden:
- Varta, Start-Stopp Plus AGM, 70Ah/760A, Fr. 448.–
- Banner, Running Bull AGM, 70Ah/720A, Fr. 441.–
- Exide, Micro-Hybrid AGM, 70Ah/760A, Fr. 455.–
Alle diese Modelle erreichten das Gesamturteil «gut».
AGM-Batterien sind am teuersten. Befindet sich die Batterie im Passagierraum, ist eine auslaufsichere AGM-Batterie sinnvoll. Ist die Batterie im Motorenraum platziert, reicht eine günstigere EFB-Batterie aus.
EFB-Batterien: Sie sind gemäss dem TCS «verstärkte Standardbatterien». Sie vertragen die hohen Temperaturen im Motorenraum besser und sind preisgünstiger.
Getestet wurden:
- Banner, Running Bull EFB, 70Ah/660A, Fr. 385.–
- Varta, Start-Stopp EFB, 70Ah/650A, Fr. 387.–
- Exide, Micro-Hybrid ECM, 70Ah/630A, Fr. 461.–
Alle diese Modelle erreichten das Gesamturteil «gut».
Konventionelle Batterien: Hier erreichten zwei Modelle das Gesamtresultat «sehr gut» – darunter die günstigste Batterie im Test:
- n Banner, Power Bull, 72Ah/660A, Fr. 302.–
- Bosch, Silver S4, 72Ah/680A, Fr. 252.–
Zwei Modelle schnitten «gut» ab:
- Patrouille TCS, 7209, 72Ah/660A, Fr. 264.–
- Exide, Premium EA722, 72Ah/720A, Fr. 294.–
Allerdings: In einem Auto mit Start-Stopp-Automatik würden diese normalen Batterien nicht lange halten.
Details zum Test gibt es auf der Website www.tcs.ch.
So wurde getestet
- Kapazität: Die Tester prüften, welche Strommenge die Batterie speichern kann. Diese wird in Ampèrestunden angegeben.
- Kaltstart: Das Labor mass die Stromstärke (in Ampère), die die Batterie beim Start liefert.
- Haltbarkeit: Die Batterien wurden entladen und wieder geladen. Mindestens 180 Mal musste das möglich sein.
- Start/Stopp: Die Tester simulierten Wartezeiten, Weiterfahrt und wieder Wartezeit. Bis zu 40 000 Mal wurde dies wiederholt.