Während der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, dass das spärliche Tageslicht durch eine sorgfältig geplante künstliche Beleuchtung ergänzt wird. Das Angebot an Leuchten ist für den Laien kaum überschaubar. Hier ein Überblick, welche Art Leuchte wo eingesetzt wird.
Übrigens: Wenn Experten von Lampe sprechen, meinen sie das Leuchtmittel, also zum Beispiel LED oder Sparlampe. Die Hülle drumherum ist die Leuchte.
Hängeleuchte
Sie ist der Klassiker unter den Leuchten. Am häufigsten kommen Hängeleuchten über dem Esstisch zum Einsatz, sei es einzeln oder als Gruppe. Weniger geeignet sind sie als Grundbeleuchtung für grosse Räume, weil das Licht meist zu schwach und diffus ist und den Raum ungemütlich wirken lässt.
Wichtig: Weil eine Hängeleuchte einen prominenten Platz einnimmt, kann man mit ihr Akzente im Raum setzen. Ein Kronleuchter ist immer ein Blickfang, es gibt aber auch sehr attraktive Modelle aus Glas, Metall, Kunststoff und sogar aus Leder oder farbigem Karton. Und natürlich aus Japanpapier, entweder kugelrund oder auch in anderen Formen.
Tipp: Je grösser der Tisch ist, desto höher sollte die Leuchte montiert werden, damit der Essbereich ausreichend beleuchtet wird und der Lichtkegel bis zum Tischrand reicht. Idealerweise hängt die Leuchte so, dass niemand geblendet wird, dass sie aber auch den Blickkontakt untereinander nicht stört.
Beispiel: Hängeleuchte Japan, Fr. 7.90, erhältlich bei Micasa
Schreibtischleuchte
Zum Arbeiten braucht es helles, blendfreies Licht, das auf verschiedene Bereiche gerichtet werden kann. Wenn man am Computer arbeitet, sollte man für eine indirekte Beleuchtung sorgen, indem die Schreibtischleuchte vom Monitor weggedreht wird. Will man zum Beispiel einen Text lesen, wird das Licht direkt aufs Papier gerichtet. Wichtig ist deshalb, dass die Schreibtischleuchte flexibel ausrichtbar ist. Arbeitslicht darf auch kaltweiss sein. Um trotzdem eine gemütliche Stimmung zu schaffen, hilft es, wenn im selben Raum eine weitere Leuchte Licht spendet.
Tipp: Rechtshänder platzieren die Leuchte links von sich, Linkshänder rechts, um den Lichteinfall durch die Arbeitshand nicht zu stören.
Beispiel: Tolomeo Tischleuchte, Fr. 289.–, erhältlich bei Tobdeq.ch
Stehleuchte
Ein Wohnzimmer ohne Stehleuchten ist kaum noch denkbar. Sie schaffen Lichtinseln im Raum und sorgen nicht nur für ein angenehmes Ambiente, sondern sind oft auch Designobjekte, die den Raum gestalterisch aufwerten. Je nach Zweck wählt man ein anderes Modell: Soll die Stehleuchte auch Leselampe sein, muss sie nach unten geöffnet sein, damit ein genügend starkes Licht das Lesen ermöglicht. Umgekehrt kann eine nach oben geöffnete Leuchte den Raum in sanftes Licht tauchen. In Sachen Form und Materialien ist die Auswahl fast unbeschränkt. Wichtig ist deshalb, dass man sich vor dem Kauf überlegt, welche Funktionen die Stehleuchte erfüllen soll.
Tipp: Praktisch, aber meist nicht besonders attraktiv sind Stehleuchten, die mit einer Extra-Leseleuchte ausgestattet sind. Damit kann man gleichzeitig den Raum ausleuchten und bei Bedarf zusätzlich gezieltes Licht aufs Buch richten.
Beispiel: Stehleuchte mit drei Beinen, Fr. 299.–, erhältlich bei Impressionen.ch
Wandleuchte
Leuchten können auch an der Wand für stimmungsvolles Licht sorgen. Dies deshalb, weil Wände das Licht zurückwerfen und so eine andere Form der Helligkeit erzeugt wird als mit einer Steh- oder Hängeleuchte. Sehr effektvoll sind Wandleuchten, die einen Schattenwuf oder ein Lichtmuster an die Wand projizieren bzw. Tapeten oder farbige Wände zum Leuchten bringen.
Wandleuchten findet man oft in Hausfluren, Treppenhäusern, Badezimmern und im Aussenbereich sowie als Beleuchtung für Bilder und Spiegel.
Tipp: Wandleuchten im Aussenbereich dienen zwar der Sicherheit, verursachen aber auch die sogenannte Lichtverschmutzung, die nachtaktive Tiere stört. Aussenleuchten sollten deshalb nur nach unten und nur über eine beschränkte Zeit strahlen. Idealerweise sind sie mit einem Bewegungsmelder kombiniert.
Beispiel: Wandleuchte, Fr. 259.90, erhältlich bei Heine.ch
Nachttischleuchte
Ob zum Lesen oder als stimmungsvolle Beleuchtung und Orientierungshilfe – ins Schlafzimmer gehört eine Nachttischleuchte. Wer vor dem Einschlafen gerne ein paar Seiten liest, wählt ein Modell mit hellem Licht, das aufs Buch gerichtet werden kann. Wer Licht bloss braucht, um ins Bett zu finden, wählt ein Modell mit warmem, gedämpftem Licht. Ein Rolle spielt auch die Möbilierung: Die Nachttischleuchte benötigt nicht unbedingt ein Tischchen, sie kann auch an die Wand am Kopfende des Bettes montiert werden.
Tipp: Wer auf Elektrosmog empfindlich reagiert – etwa unter Kopfschmerzen und Schlafstörungen leidet –, sollte darauf achten, dass die Nachttischleuchte nicht zu nahe am Bett steht. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt: Bei Energiesparlampen einen Abstand von 30 cm einhalten, damit die Belastung durch elektrische Felder möglichst gering ist.
Beispiel: Nachttischleuchte Kaiser Idell 6722 R, Fr. 680.–, erhältlich bei Manufactum.ch
Deckenleuchte
Sie wird direkt an die Decke montiert und kommt meist eher unspektakulär daher. Trotzdem kann man in der Regel nicht auf sie verzichten, weil sie überall dort für die richtige Ausleuchtung sorgt, wo gute Sicht gefragt ist: im Korridor, in der Küche, in der Waschküche und im Badezimmer. Eine Deckenleuchte muss nicht mehr wie früher kaltes und ungemütliches Licht ausstrahlen. Je nach Art kann sie einen Raum auch gleichzeitig hell und trotzdem wohnlich ausleuchten.
Tipp: Für eine gezielte, helle Beleuchtung, zum Beispiel über dem Arbeitsplatz in der Küche, bieten sich Deckenspots oder -strahler an. Je nach Ausführung strahlen sie senkrecht hinunter oder lassen sich ausrichten.
Beispiel: Aläng Deckenleuchte Fr. 39.95, von Ikea
Seilsystem
Es besteht aus zwei elektrischen Leitern in Form von Seilen und Leuchten, die man individuell daran befestigt. Die Leiter führen den Leuchten den Strom zu und können nahezu beliebig im Raum montiert werden. Die Leuchten lassen sich in Gruppen oder einzeln montieren und verbreiten gezieltes oder diffuses Licht. Seilsysteme sind deshalb sehr variabel und vielseitig einsetzbar. Allerdings sind quer durch den Raum gespannte Drähte bzw. Seile nicht jedermanns Sache. Auch die Tatsache, dass der Strom «offen» fliesst, ist manchen Menschen unangenehm, obwohl bei sachgemässer Montage überhaupt keine Gefahr besteht.
Tipp: Theoretisch kann man ein Seilsystem selber montieren. Wer sich aber in Sachen Strom überhaupt nicht auskennt, überlässt diese Arbeit besser einem Fachmann.
Beispiel: Komplett-Seilsystem Chrom mit 3 Halogenleuchten, Fr. 33.95 bei Conrad.ch
Direktes und indirektes Licht
Geben Leuchten ihr Licht direkt in den Raum oder auf eine Fläche ab, spricht man von einer direkten Beleuchtung. Dies ist etwa bei einer Schreibtischleuchte der Fall.
Licht, das von der Decke oder den Wänden reflektiert wird, bezeichnet man als indirekte Beleuchtung. Es wird als weiches Licht wahrgenommen und sorgt für eine angenehme Ausleuchtung des Raumes.
Die Lichtquelle kann z.B. in ein Deckenfries, in eine Vorhangblende oder in ein Regal eingebaut sein. Damit ein breiter Lichtkegel entsteht, sollte sie in genügendem Abstand zur beleuchteten Fläche montiert sein. Für eine indirekte Beleuchtung verwendet man oft Lichtleisten und LED-Strips. Es gibt aber auch Wand- und Deckenleuchten, die für ein indirektes Licht sorgen.
Beispiel: Flat 221. Die Leuchte mit indirektem Licht kann auch als Regal genutzt werden. In verschiedenen Farben für Fr. 229.95, bei Conrad.ch