Inhalt
«Werte Fahrgäste, wir treffen mit drei Minuten Verspätung in Brig ein.» Diese Durchsage hörte ich kürzlich vor der Einfahrt in den Bahnhof Brig VS. «Schön wärs», dachte ich – denn tatsächlich hatten wir vor der Abfahrt am Flughafen Genf bereits eine Stunde lang im stehenden Zug warten müssen. Erfahrene Bahnreisende ahnen es: wegen einer «Stellwerkstörung». Diesmal im Bahnhof Genf.
Erst mit einer Stunde Verspätung waren wir also losgefahren. Und mit 63 Minuten Verspätung kamen wir in Brig an. So weit meine Bilanz. Die SBB haben aber offenbar eine andere Zeitrechnung. Die geht so: Wenn ein Zug mit genau einer Stunde Verspätung losfährt, dann gilt er nach Taktfahrplan eigentlich schon als der nächste Zug. Und der hat dann keine Verspätung. Diese Zeitrechnung hat für die SBB einen schönen Nebeneffekt. Mehr als eine Stunde Verspätung ist in solchen Fällen gar nicht möglich. Deshalb müssen die Angestellten dann auch keine 10-Franken-Gutscheine verteilen, welche die SBB für Verspätungen ab 60 Minuten versprechen. Ganz schön clever.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden