Das genaue Konzept
Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man sich zuerst darüber klar werden, was man mit der Homepage überhaupt bezwecken will und was auf welcher Seite stehen soll. Je besser die Homepage geplant und am Ende strukturiert ist, desto angenehmer wirkt sie letztlich auf die Besucher.
Die Wahl des Providers
Der Inhalt der Seite beeinflusst auch die Entscheidung, bei welchem Provider man Speicherplatz mietet (= Hosting). Die Angebote unterscheiden sich in der Grösse des Speichers. Will man auf der eigenen Seite Filme oder viele Fotos in guter Auflösung zum Download anbieten, ist 1 Gigabyte (GB) Speicherplatz oder mehr sinnvoll. Für einfache Seiten mit Text und einigen Bildern reichen hingegen Angebote für rund 100 Megabyte (MB).
Ebenfalls ein Kriterium bei der Provider-Wahl ist der sogenannte Traffic: Besucht ein Nutzer die Seite, werden automatisch die Texte und Bilder, die er sieht, vom Server geladen. Je mehr Menschen die Seite ansehen, desto grösser ist die Datenmenge oder eben der Traffic. Doch diese Menge ist oftmals begrenzt. Wer aufwendige Seiten erstellen will und mit vielen Besuchern rechnet, sollte ein Angebot mit unbegrenztem Traffic wählen.
Angebote für Speicherplatz gibt es im Internet massenhaft. Eine gute Hilfe ist da die Seite www.providerliste.ch. Klickt man auf «Webhosting», erscheint eine Suchmaske, mit der man den passenden Anbieter finden kann. Sinnvoll ist es dabei, bei der Suchmaske den Punkt «nur geprüfte Provider auflisten» anzuklicken. Somit ist die Chance grösser, seriöse Angebote zu erhalten. Die geprüften Provider haben ihren Sitz in der Schweiz, sind im Handelsregister eingetragen und weisen auf ihrer Seite alle Kosten transparent aus. Der Web-Speicherplatz kostet für Privatanwender 5 bis 10 Franken pro Monat.
Einige Provider bieten auch Gratis-Speicherplatz an. Hier lohnt es sich, die Bedingungen genau zu lesen. Oftmals muss man auf jeder Seite ein Werbebanner einfügen oder darf die Homepage nicht kommerziell verwenden. Auch bieten Gratisprovider meist weniger Support als kostenpflichtige.
Der passende Name
Damit eine Homepage unter einer bestimmten Adresse erreichbar ist, muss man diese anmelden. In den meisten Fällen übernimmt dies der Provider, bei dem man den Speicherplatz mietet. Ist dies nicht der Fall, kann man die Adresse (mit den Endungen .ch oder .li) unter www.switch.ch auch selbst registrieren. Dies kostet pro Jahr 17 Franken. Ebenfalls bei Switch kann man im Vorfeld prüfen, ob die gewünschte Adresse überhaupt noch frei ist.
Achtung: Vermeiden sollte man in der Adresse Namen von Marken, bekannten Unternehmen oder Prominenten. Ansonsten drohen schnell juristische Scherereien. Ebenfalls tabu sind Bezeichnungen von staatlichen Einrichtungen oder Städtenamen.
Die Seite gestalten
Wer bei seiner Homepage keinen grossen Wert auf originelles Design legt, kann auf Baukastensysteme zurückgreifen. Diesen Service bieten viele Provider an. In wenigen Schritten lassen sich auf benutzerfreundliche Weise Fotos und Texte in fertige Websites einfügen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind stark begrenzt, dafür kommen auch Internetanfänger gut damit zurecht.
Lassen sich die eigenen Ideen nicht mit solchen Baukästen umsetzen, muss man die Website mit sogenannten Web-Editoren selbst gestalten. Mit diesen Spezialprogrammen lässt sich eine Homepage erstellen, auch wenn man nur wenig Ahnung von HTML hat – der Sprache, auf der die Seiten im Internet basieren.
Das Prinzip von Web-Editoren: Der Nutzer gestaltet die Seite per Mausklick, der Editor übersetzt dies dann in die Programmiersprache. Solche Software für fortgeschrittene Anwender kostet meist mehrere hundert Franken. Doch brauchbare Produkte sind oftmals auch in Internetbrowsern integriert und daher kostenlos.
Achtung: Wer für eine komplexe Seite alle Tricks und Kniffe von HTML, Javascript und anderen Sprachen ausreizen will, kommt trotz Editor nicht um Programmierkenntnisse herum oder muss auf teure Software wie Dreamweaver oder Frontpage ausweichen.
Wer Fotos auf der Seite veröffentlichen will, sollte sie in einer möglichst kleinen Dateigrösse speichern. So wird die Seite auch von Nutzern schnell geladen, die noch keinen Breitbandanschluss haben. Wichtig ist ausserdem, dass man sämtliche Dateien und Seiten in einem einzigen Ordner auf dem Computer speichert, während man die Homepage erstellt. Ansonsten fehlen nach der Veröffentlichung im Netz plötzlich Fotos und Grafiken.
Ist die Seite fertig, lohnt es sich, sie mit verschiedenen Browsern zu testen. Denn je nach Web-Editor können komplexe Seiten auf dem Internet Explorer oder Firefox leicht anders aussehen als auf Safari.
Der Schritt in die Öffentlichkeit
Damit die Seite im Netz zu sehen ist, muss man die Dateien aus dem Ordner auf den Server des Providers laden. Dies geht am einfachsten mit einer FTP-Software. Diese leicht zu bedienenden Programme sind häufig bereits in Web-Editoren integriert. Im Netz findet man auch Gratis-Software wie WS_FTP (für PC) oder Cyberduck (für Mac).
Gratisprogramme zur Gestaltung von Homepages
Um eigene Internetseiten zu gestalten, reichen meist kostenlose Programme. saldo testete die Benutzerfreundlichkeit einiger Freeware-Editoren.
Kompozer
Dieser Web-Editor besticht durch eine aufgeräumte Benutzeroberfläche. Im Menü finden sich nur die wichtigsten Funktionen. Wer häufig Textverarbeitungs-Software benutzt, sollte mit den grundlegenden Funktionen klarkommen, denn die Darstellung erinnert stark an Office-Anwendungen.
Mit wenigen Mausklicks lassen sich Textgrössen ändern, Tabellen oder Bilder einfügen sowie Links einsetzen. Schwieriger wird es, wenn man besondere Effekte verwenden will: Soll sich ein Bild auf der Seite ändern, wenn man mit dem Mauszeiger darüberfährt, muss man einige Programmierkenntnisse mitbringen.
Sinnvoll ist es, mit einem Klick auf «Browse» zu prüfen, wie das Ergebnis in einem Internetbrowser aussieht, bevor man es online stellt.
Mit der gut strukturierten Hilfefunktion sollte es möglich sein, einfache und brauchbare Websites zu gestalten. Gibt es dennoch Fragen, findet man Rat im deutschsprachigen Forum auf www.kompozer-web.de/forum.
Download unter: http://kompozer-web.de. Die Software gibt es in Versionen für PC, Mac oder auch Linux.
SeaMonkey
Wie der Kompozer basiert auch dieser Editor auf der Browser-Software Mozilla. Die Bedienung ist daher praktisch identisch mit derjenigen beim Kompozer. Im saldo-Test erwies sich der Seamonkey-Editor allerdings als wenig stabil: Beim Verschieben von Fotos auf der Seite stürzte er mehrmals ab.
Download unter: www.seamonkey.at.
DFM2HTML-Editor
Eine Alternative nur für den PC. Mit dem DFM2HTML-Editor ist es deutlich einfacher als mit dem Kompozer, Elemente auf der Seite zu verschieben oder grafische Effekte einzufügen. HTML-Kenntnisse sind hier keine nötig.
Ein grosser Vorteil: Die Freeware bietet eine grosse Zahl von Beispiel-Vorlagen. Diese lassen sich einfach abändern und mit neuem Text und neuen Grafiken versehen, sodass man eine eigene Seite nicht von Grund auf bauen muss.
Doch der Editor hat auch gravierende Nachteile: Die Bedienung ist für Profis zwar schnell und einfach, für Anfänger aber weit weniger intuitiv erlernbar als bei den Mozilla-Programmen. Besonders ärgerlich ist es, dass die Hilfefunktion für Anfänger sehr dürftig ausfällt. Anhand der Vorlagen muss der Anwender selbst herausfinden, welchen Nutzen einige Funktionen des Programms haben. Ausserdem verwendet die Freeware ein eigenes Dateiformat. Bereits existierende HTML-Seiten kann man damit nicht öffnen.
Download unter: www.dfm2html.com.