Nein. Denn erstens gilt der Zins von 1 Prozent nur für ein Jahr. Es handelt sich um sogenanntes Festgeld, das zwölf Monate lang blockiert ist. Anschliessend geht diese Hälfte des Geldes auf ein normales Konto, wo der Zins zurzeit nahe Null ist.

Zweitens erhalten Sie diesen einjährigen Lockvogelzins nur, wenn Sie mit der anderen Hälfte des Geldes Anlagefonds kaufen und damit ein Börsenrisiko eingehen. Falls Sie bis anhin keine Wertschriften besassen, gibt es für Sie keinen Grund, jetzt diesen Schritt zu wagen. Zudem müssten Sie die Fondskosten beachten. Die Bank gibt ­Ihnen eine Auswahl von zehn hauseigenen Raiffeisenfonds. Wenn Sie 20000 Franken investieren und ­einen dieser Fonds nehmen, kostet Sie das schon mal eine Kaufgebühr von 70 Franken. Zusammen mit der Depotgebühr von 50 Franken pro Jahr ist der Lockvogelzins damit mehr als weg.

Damit sich die Sache trotzdem lohnt, wären Sie auf Kursgewinne angewiesen. Und die sind unsicher. Bei den angebotenen Obligationenfonds zum Beispiel ist die Luft dünn: Steigt das Zinsniveau um ­einen Pro­zentpunkt, erleiden Sie mit dem Raiffeisen Futura Global Bond Fund einen Kursverlust von über 5 Prozent. Ob Sie mit den Aktienfonds besser fahren, steht ebenfalls in den Sternen. Der offerierte Raiffeisen Fonds Global Invest Equity B setzt zu zwei Dritteln auf Aktien und hat interne Kosten von rund 1,6 Prozent pro Jahr. Gemäss der Fondsanalyseplattform Morningstar.ch schneidet dieser Fonds in der Vergleichsgruppe «Aktien weltweit Standardwerte» nur unterdurchschnittlich ab.

Mit einem ähnlichen Aktien­anteil ist der angebotene Raiffeisen Index Fonds Pension Growth unterwegs. Die Gesamtkostenquote TER von 0,81 Prozent ist für einen Indexfonds eher hoch.